Wie berichtet wurde kürzlich in Sterzing eine Gemeinderatssitzung abgehalten. Zur Abstimmung standen u. a. die Abänderung des Haushaltsvoranschlages und die Genehmigung des ajournierten Einheitlichen Strategiedokuments.
Mehrheitlich genehmigt wurde die Abänderung des Haushaltsvoranschlages, mit welcher u. a. auf der Einnahmenseite ein Covid-Landesbeitrag von 732.000 in den Haushalt verbucht wurde, weiters Mindereinnahmen des Balneum in Höhe von 250.000 Euro sowie die Beteiligung an den Kosten für das neue Mittelschulgebäude (88.000 Euro). Bei den Ausgaben wurden der Betrag von 432.000 Euro an das Land überwiesen (Zurückerstattung Grundfunktionen), Gelder für die Sanierung der Mittelschule auf 132.000 Euro aufgestockt, die Ausgaben für den Skater-Park, der heuer nicht mehr realisiert werden kann, auf 35.000 Euro reduziert, die Ausgaben für das Beleuchtungskonzept in Höhe von 40.000 Euro wurden für das heurige Jahr gestrichen. Letztere Maßnahme wurde von Werner Graus (SVP) heftig kritisiert. So habe die Gemeinde Sterzing in den vergangenen Jahren rund 250.000 Euro für die Beleuchtung ausgegeben, Beiträge des Landes für diese Investitionen seien aber nicht abgeholt worden. Auch fehle seiner Ansicht nach der Akkustikplan in der Aufstellung. Nachträglich ergänzt wurde die Abänderung um einen Betrag in Höhe von rund 62.000 Euro aufgrund eines Urteils in der Causa Baumängel an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“, welche die Gemeinde Sterzing an einer der beteiligten Firmen entrichten musste.
Auf Kritik seitens der SVP-Gemeinderäte stieß ebenfalls das ajournierte Einheitliche Strategiedokument, in welchem die Investitionen für die Sanierung der Mittelschule mit rund einer Million Euro sowie 294.000 Euro für das Altenheim verbucht sind. Graus (SVP) wandte ein, dass der Posten Glasfasernetz nur mit geringen Beträgen aufscheine. Es scheint hier kein Interesse vorhanden zu sein, dieses Projekt voranzubringen, so Graus. Bürgermeister Peter Volgger wies darauf hin, dass demnächst ein Angebot seitens der Firma Infranet erwartet wird. Man sei allerdings bereits dabei, die Straßenzüge und Örtlichkeiten zu definieren, die als erste an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollen. Man möchte zu diesem Zweck die betreffenden Haushalte kontaktieren und je nach Rückmeldungen werde man Prioritäten setzen. Etwaige Straßenarbeiten müssten dabei berücksichtigt werden und verlangten einiges an Koordinierungsarbeit. „Wir möchten die Arbeiten in einem Schritt durchführen“, so Volgger, der auch darauf hinwies, dass man ein eigenes Finanzierungsprojekt erstellt habe, um den Ausbau des Glasfasernetzes zu ermöglichen. Bzgl. Kosten für die Mittelschule merkte Evi Frick (SVP) an, dass nur für das Jahr 2021 der Betrag von einer Million ausgewiesen, für die Jahre 2022 und 2023 offenbar jedoch keine weitere Finanzierung vorgesehen sei. Generell wünschte sie sich eine Erklärung des Strategiedokumentes.
Die Kosten für die Gemeinde Sterzing werden mit rund 5,5 Millionen Euro veranschlagt, ein Teil könne aus dem nach Landesgesetz Nr. 3 zur Verfügung gestellten Kapitel, in dem noch rund vier Millionen übrig sind, verwendet werden. Es fehlten jedoch noch 1,5 Millionen Euro, so Volgger. Stadträtin Verena Debiasi präzisierte, dass man derzeit nach Möglichkeiten zur Kostenreduzierung suche wie beispielsweise eine Co-Finanzierung durch die gemeinsame Nutzung der Aula Magna mit der Oberschule oder Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen.
Bzgl. Bezirksaltenheim Wipptal brachte Bürgermeister Volgger die Einwände seitens anderer Gemeinden zur Sprache, welche die Kostenbeteiligung kritisieren, die anhand der Bevölkerungszahl und nicht anhand der tatsächlich genutzten Plätze ermittelt wurde. In der Gemeinde Sterzing scheint hier ein Umdenken stattgefunden zu haben, denn zukünftig sollen die Kosten nach den für die jeweilige Gemeinde reservierten Betten aufgeteilt werden. „Wir werden hier sicher stärker zum Handkuss kommen“, so Bürgermeister Volgger.
Das Strategiedokument wurde mehrheitlich genehmigt.
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