Kultur
Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte
09.01.2021
Christoph Franceschini ist der derzeit wohl bedeutendste Investigativ-Journalist in Südtirol. Vor kurzem hat er in der Edition Raetia mit „Geheimdienste, Agenten, Spione. Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte“ ein aufsehenerregendes Buch vorgelegt.
Packend und kurzweilig geschrieben, gibt der Autor einen tiefen Einblick in die Arbeit von Agenten, Informanten und Spionen der Nachrichtendienste in Südtirol in der Zeit nach 1945, deren Treffpunkte Übergabemethoden und Korrespondenzen. Bozen und das Land werden in dieser Zeit zu einem Hotspot und zum Schauplatz zahlreicher Geheimdienste. In den 1960er Jahren, der politisch aufgeladenen Zeit der Sprengstoffanschläge, spitzt sich die Situation noch einmal zu.
Nach jahrelangen Recherchen hat der Buchautor, Filmemacher und Journalist mit dem im Dezember erschienenen Buch neue, bisher unbekannte Fakten aus bisher verschlossenen Archiven vorgelegt und viele Namen offengelegt.
Erich Schmidt-Eenboom schreibt in seinem Vorwort zum Buch: „Den studierten Historiker erkennt man in der Recherche, im Erschließen einer Vielzahl unterschiedlichster Quellen ... Den praktizierenden Journalisten spürt man am klugen Aufbau der Kapitel und der flüssigen Sprache.“ Eine höchst spannende Lektüre für jeden an Südtirols Nachkriegsgeschichte interessierten Leser.