„Es war ein sehr gutes Gespräch“, teilte Bürgermeister Peter Volgger auf Anfrage des Erker mit. „Ich habe meine Position dargelegt und der Sanitätsbetrieb ist für weitere Gespräche mit allen Beteiligten, sprich den Vertretern der Bezirksgemeinschaft und allen Bürgermeistern des Wipptales offen.“
Wie berichtet hatte der Sanitätsbetrieb in Person von Dr. Christine Zelger, Direktorin des Sanitätsbetriebes Brixen, und Dr. Sonia Prader, Primaria der Abteilung Gynäkologie im KH Brixen (und somit auch für Sterzing zuständig) um eine Aussprache gebeten, nachdem die Resolution
(siehe eigenen Bericht) zur Abteilung Gynäkologie, die Ende Dezember auf der Gemeinderatssitzung diskutiert hätte werden sollen, einigen Staub aufgewirbelt hatte.
Die Aussprache, die am vergangenen Montag (18. Jänner) stattfand, verlief für beide Seiten offenbar durchwegs positiv. Bürgermeister Peter Volgger legte seinen Standpunkt dar und erklärte, dass bei einem Abbau des
Primariats Gynäkologie der Standort Sterzing an Attraktivität verlieren würde. Für Fachkräfte gäbe es keinen Anreiz, an das KH Sterzing zu kommen. Einige Befürchtungen konnten aber offenbar zerstreut werden, denn der Sanitätsbetrieb ist bestrebt, nicht nur die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den sieben Krankenhaus-Standorten auszubauen und zu verbessern, sondern auch innerhalb der Abteilungen. „Ich bin überzeugt, dass die engagierte Primaria der Gynäkologie und Geburtshilfe der Krankenhäuser Brixen und Sterzing, Dr. Sonia Prader, wie in der Zielvorgabe abgesprochen, dafür sorgt, dass die gynäkologischen Leistungen im Wipptal vollumfänglich erhalten und in verstärkter Zusammenarbeit mit der Pädiatrie ausgebaut werden. Die ambulante Versorgung im Krankenhaus Sterzing wird durch Verstärkung des Kernteams mit weiblichen Gynäkologinnen erweitert“, erklärte Dr. Zelger. Somit bleiben bis auf die Geburt im Krankenhaus Brixen alle gynäkologischen und geburtshilflichen Leistungen zur ganzheitlichen Versorgung der Frauen im Krankenhaus Sterzing und im Territorium wohnortnah im Wipptal. Das von beiden Primarinnen der Gynäkologie und Pädiatrie ausgearbeitete Konzept des
Frauen-Kind-Gesundheitszentrums, welches strukturell im 1. Sock des Krankenhauses Sterzing angesiedelt wird, beinhaltet eine überlappende Zusammenarbeit , welche die werdenden Mütter und Väter auf die zukünftige Elternschaft vorbereitet mit Informationsabenden, Beratungstätigkeit, Stillbegleitung, emotionaler 1. Hilfe, Angebot von Entwicklungspädiatrischen Sprechstunden usw. ebenso wie Aufklärungsgespräche für junge Mädchen. „Dr. Arthur Scherer, dem die einfache Struktur der Gynäkologie im KH Sterzing übertragen wird, sorgt in Absprache mit der Primaria für die Umsetzung vor Ort“, so Dr. Zelger.
„Wenn man wirklich eine Zusammenarbeit in diesem Sinne machen könnte, würde dadurch das Krankenhaus aufgewertet – vorab muss allerdings die Standortfrage geklärt werden“, betonte Bürgermeister Volgger. „Wir wollen rechtliche Sicherheit und eine Garantie!“
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