Umwelt
Zwei Hektar Wald bei der Autobahnausfahrt Vahrn gerodet
14.04.2021
Was auf dem 2 ha großen Grundstück an der Autobahnausfahrt Vahrn, das kürzlich gerodet wurde, entstehen soll, wollte Hanspeter Staffler (Grüne) bei der Aktuellen Fragestunde im Landtag von der Landesregierung wissen – und zeigte sich nach Beantwortung der Frage verägert.
In unmittelbarer Nähe der Autobahnausfahrt Vahrn wurde kürzlich eine größere Fläche Wald gerodet, wobei es sich um die letzten Reste von Waldbeständen am Talboden des Eisacktales handelt, berichtete Hanspeter Staffler und richtete dazu folgende Fragen an die Landesregierung: Wie groß ist die gerodete Fläche? Was soll auf der gerodeten Fläche entstehen? Wie viel Waldfläche wurden in den Jahren 2010-2020 südtirolweit in Bauland umgewidmet? Wir ersuchen um Übermittlung der jährlichen Werte insgesamt. Wie viel Waldfläche wurde in den Jahren 2010-2020 in Tourismusgebiet und wie viel Waldfläche in Gewerbegebiet umgewandelt?
Es handle sich um 2,13 ha, die zeitweise für eine Schottergrube zur Verfügung gestellt würden, antwortete LR Maria Kuenzer. Es sei vorgesehen, dass der Wald nachher wieder hergestellt wird. Zur landesweiten Umwidmung in Bauland werde sie Staffler die genaue Aufstellung übermitteln. Zur spezifischen Umwidmung von Wald in Tourismusgebiet gebe es erst seit 2014 Daten. In der Zeit seien 256 ha in Gewerbegebiet und 75 ha in Tourismuszonen umgewidmet worden.
Verärgert zeigt sich die Grüne Fraktion über die Selbstverständlichkeit, mit der die Landesregierung die letzten Reste von Waldflächen am Talboden des Eisacktales für private Wirtschaftsinteressen opfert. „Ich sehe diese Entscheidung sehr kritisch, denn es wird ohne lange Diskussion wertvoller Wald vernichtet. Angewandter Naturschutz schaut anders aus“, so Hanspeter Staffler.