Als Imageschaden für Südtirol bezeichnet die Handelskammer die Kommunikation des Sanitätsbetriebes bzgl. der Corona-Fallzahlen.
Im italienischen Staatsgebiet außerhalb Südtirols sowie in Österreich und Deutschland würden nur die mittels PCR-Test positiven Corona-Fälle veröffentlicht. Da der Südtiroler Sanitätsbetrieb auch die Anzahl der Antigen-Schnelltests publiziert, erscheint die 7-Tage-Inzidenz hierzulande unverhältnismäßig höher und verursacht Imageschäden, so die Handelskammer, die zur besseren nationalen und internationalen Vergleichbarkeit nun auf ihrer Internetseite ein
Datenblatt veröffnetlicht, das ausschließlich auf den PCR-Tests beruht.
Durch die Kommunikation der Anzahl der positiven Antigen-Schnelltests zusätzlich zu den positiven PCR-Tests vonseiten des Südtiroler Sanitätsbetriebs entstand bereits und entsteht auch weiterhin ein großer Imageschaden für Südtirol. Bei der Kommunikation der Coronazahlen sei es sinnvoll, dass Südtirol sich den internationalen Standards anpasse. „Darüber hinaus muss Datensicherheit herrschen“, erklärt die Handelskammer.
Am vergangenen Donnerstag (29. April) habe die aus positiven PCR-Tests und positiven Antigen-Schnelltests kombinierte 7-Tages-Inzidenz in Südtirol beispielsweise bei 100 gelegen. Würden jedoch wie es zum Beispiel in den italienischen Gebieten außerhalb Südtirols, Österreich oder Deutschland üblich ist, nur die PCR-Tests in die Berechnung einfließen, so hätte man für Südtirol eine 7-Tage-Inzidenz von 55 verzeichnet.
Da in Südtirol zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz neben den positiven PCR-Tests auch die positiven Antigen-Schnelltests herangezogen werden, entstehe bei den Personen, die nicht aus Südtirol kommen, ein falscher Eindruck. So haben deutsche Medien berichtet, dass Südtirol in unverantwortlicher Weise länger geöffnet hielt, obwohl es viele Coronafälle gegeben habe. Hätte man jedoch, wie es Italien, Deutschland und Österreich machen, nur die positiven PCR-Tests kommuniziert, wäre auch hier die 7-Tage-Inzidenz deutlich niederer gewesen.
Auf der offiziellen Seite der EU zu den Corona-Zahlen scheint bei der Statistik zu den verschiedenen Ländern immer noch die Anmerkung auf, dass Südtirol am 22. März 10.665 zusätzliche Fälle nachgemeldet hat, die sich auf den Zeitraum vor dem 15. Januar 2021 beziehen. Dies sind positive Fälle aus Antigen-Schnelltests, welche mit PCR-Tests nachgetestet wurden. Solche Datenpannen gilt es zu vermeiden, da diese der Glaubwürdigkeit bzw. dem Image von Südtirol schaden, betont die Handelskammer.
Das Datenblatt der Handelskammer, das auf den PCR-Tests beruht, wird unter
www.handelskammer.bz.it veröffentlicht. Neben der 7-Tages-Inzidenz enthält es auch die Reproduktionszahl (Rt-Wert), eine Landkarte mit der Situation in den verschiedenen Gemeinden sowie die wichtigsten Corona-Maßnahmen in Südtirol.