Verkehr
Wir stecken wieder fest!
08.06.2021
Wir haben sie beinahe schon vergessen, die Kilometer langen Staus der vergangenen Jahre. Entlang der Autobahn, entlang der Staatsstraße. Pandemiebedingt sind sie ausgeblieben. Seit über einem Jahr, naja mit kleinen Unterbrechungen. Nun sind sie zurück. Mit voller Wucht. Zum Ärgernis vieler. Wir stecken wieder fest. Schneller, als uns lieb ist.
Das vergangene Wochenende mit donnerstäglichem Fronleichnam-Feiertag bei unseren nördlichen Nachbarn und daran anschließendem freitäglichen Fenstertag heizten die wiedergewonnene Reisefreiheit so richtig an. „Hallo Ale, ab in den Süden, der Sonne hinterher!“, dachten sich wohl unsere reiselustigen Nachbarn. Es schien beinahe so, als sei halbs Deutschland fluchtartig auf dem Weg in das Land, wo die Zitronen blühen. Zu lange war ihnen der Weg über den Brenner verwehrt geblieben. Bei der Einreise Stau, bei der Rückreise Stau. Kilmeterlang. Auf der Autobahn. Auf der Staatsstraße. Baustellen taten ein Übriges.
Wenn wenige Tage vorher Luca Verdi, Direktor vom Labor für Luftanalysen, noch von verbesserten Luftwerten zu Pandemiezeiten sprach, entlang der Brennerachse war in den vergangenen Tagen nicht mehr viel davon zu erhaschen.
Keine Frage, allesamt sind wir über Maßen froh über die wiedergewonnene Reisefreiheit. Damit ist endlich ein stückweit die lang ersehnte Normalität zurückgekehrt. Zurück ist aber auch die Zeit, in der wir Wipptaler am Wochenende nicht mehr nach Hause kommen, sobald es uns passt. Und wieder zum Auspuff des Landes degradiert werden. Wenig erfreulich sind da auch Ankündigungen über weitere Verzögerungen beim Bau des Brennerbasistunnels. Obwohl – aber lassen wir das!
Bleiben wir konkret: Ende Mai berichtete der Erker über die für den Durchzugsverkehr neu eingeführte Sperre der oftmals als Schleichweg genutzten Gemeindestraße von Tschöfs über Steckholz nach Gossensaß. Findige Autofahrer verschlägt es in Google-Maps-Zeiten ja immer öfter überall hin. Aus Gründen der Verkehrssicherheit, als Rettungsstraße gewissermaßen, sei ein Durchfahrtsverbot zu einem unbedingten Muss geworden. Nur: Am vergangenen Wochenende war davon nicht viel zu verspüren. Da fanden sogar Yachten nach sich ziehende PKW-Lenker den beschaulichen Steckholz-Übergang. Von der Blechlawine verschont blieb am vergangenen Wochenende eigentlich nur der Traktorweg über die Pranteralm und den Riedberg. Wer weiß, wie lange das noch so bleibt.
lg