Gesellschaft
Steyler Missionsschwestern verlassen Sterzing
04.07.2021
Nach 15 erfüllten Jahren verlassen wir Steyler Missionsschwestern Sterzing. In dieser Aufbruchsstimmung erinnern wir uns auch an die Situation von Pairdorf, als nach 36 Jahren im Einsatz an der Weiterbildung der weiblichen Jugend unsere Mission zu Ende ging. Damals folgte ein längeres Suchen nach einem geeigneten Standort. Schließlich nahm unsere Ordensleitung das Angebot der Kapuziner von Sterzing an. Am 7. Jänner 2007 übersiedelte unsere Gemeinschaft von Brixen/Pairdorf hierher nach Sterzing, und wir sind mit viel Wohlwollen aufgenommen worden. Wir waren sehr froh, dass P. Meinrad, der in Pairdorf als Religionslehrer wirkte, gleichzeitig mit uns begonnen hatte. In großzügiger Weise übergaben uns die Kapuziner das Kloster für 15 Jahre in Form einer Leihe.
Die meisten von uns waren in ihrem Berufsleben Lehrerin, Erzieherin oder Krankenschwester, so taten wir uns nicht schwer, in einem der vielen Bereiche ehrenamtlich mitzuarbeiten. Eine der Schwestern war vom ersten Augenblick an in die Kapuzinerkirche mit ihrer Grotte verliebt und so lebte sie sich bald in die Aufgabe als Mesnerin ein. Eine andere Schwester schätzte sich glücklich, dass sie ihre Fähigkeiten im Pfarrhaushalt einbringen konnte. Wieder eine andere half an bestimmten Wochentagen im Pfarrbüro. Ebenfalls willkommen war eine Schwester in der Krankenseelsorge, wo sie mit P. Meinrad zusammenarbeitete. Zwei Schwestern zog es zu den Senioren ins Altersheim hin. Auf den verschiedenen Abteilungen war der Besuchsdienst willkommen. Mit einem Team von Frauen und einem Heimbewohner mit Gitarre gestalteten wir die Wortgottesfeiern. Eine weitere Schwester setzte sich auf vielfältige Weise im pastoralen Dienst in der Pfarre Telfes und als Telefonseelsorgerin in Bozen ein. Das Haus der Solidarität in Brixen/Milland mit den vielen Gästen aus afrikanischen Ländern, schätzt die Mitarbeit unserer Schwester, die als Krankenschwester viele Jahre in Ghana gearbeitet hat.
Mit Ausbruch der Pandemie trat auch für uns eine große Änderung ein. Von liebgewonnenen Menschen und Tätigkeiten mussten wir Abstand halten. Wir erkannten, wie wichtig es nun war, mehr Zeit für das Gebet zu nehmen, um Gottes Hilfe zu erflehen. Ferner konnten wir nur in eingeschränkter Weise den Caritasdienst weiter auszuüben. Gleichfalls nutzten wir die verschiedenen Möglichkeiten, um die Kontakte zu pflegen, und wo nötig Trost zu geben. Berührend war für uns die Erfahrung, dass Bekannte auf uns zukamen und ihre Hilfe anboten, jetzt, in der Phase des Aufräumens.
Wir wissen, als Missionarinnen müssen wir immer wieder loslassen und aufbrechen. Der Abschied fällt uns nicht leicht. Wir möchten die Jahre hier in Sterzing nicht missen. Eine große Stütze hatten wir an P. Meinrad, der uns in vielerlei Hinsicht treu zur Seite stand. Wohltuend war für uns die gute Zusammenarbeit mit Dekan Josef Knapp, seinem Nachfolger Christoph Schweigl und den anderen Priestern des Dekanates. Wir sind sehr dankbar für das große Wohlwollen und die Zuwendungen, die man uns allgemein geschenkt hat.
Wie geht es weiter? Es geht weiter in Brixen! Eine neue Gruppe Steyler Missionsschwestern wird sich in Brixen niederlassen, mit dem Schwerpunkt Pastoralarbeit.
Für die Sterzinger Gemeinschaft der Steyler Missionsschwestern
Sr. Felixine Kofler