Wirtschaft
A22: Nur mehr prekäre Arbeitsplätze an den Mautstellen?
12.01.2022
Die Mautstellen-Bediensteten der A22 haben im neuen Jahr mit einem Streik auf chronische Missstände an den Mautstationen aufmerksam gemacht. Der Abgeordnete Peter Faistnauer der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol fragt bei der Landesregierung nach Daten und Fakten bezüglich Mautstellen-Personal und dessen fortdauerndem Mangel.
Immer wieder bilden sich besonders an der Mautstation Sterzing lange Staus. Häufig sind großteils – sofern nicht defekt – automatische Kassen im Einsatz, nur wenige Pisten sind mit Bediensteten besetzt. Der Mautsektor leidet seit Jahren unter einem chronischen Personalmangel, was dazu führt, dass die Beschäftigten dieses Bereiches zahlreiche Überstunden leisten müssen. 2021 sind zudem für den Monat Dezember keine Saisonangestellten zur Aufstockung, wie sonst üblich, eingestellt worden. Die fehlenden Antworten von Seiten des Betriebes A22 in Bezug auf die Verhandlungen über die Zukunft des Mautsektors werden von den Südtiroler Transportgewerkschaften als Streikgrund mitgeteilt.
Der Wipptaler Abgeordnete Peter Faistnauer kennt die gesamte Problematik rund um die A22 aus erster Hand und richtet erneut Fragen an die Südtiroler Landesregierung: Wie viele unbefristet angestellte Bedienstete und wie viele Saisonangestellte hatte die A22 an den Mautstellen vor 10 Jahren und wie viele sind es heute? Wie viele automatische Kassen hatte die A22 vor 10 Jahren und wie viele heute?
Peter Faistnauer fragt auch nach der Begründung, weshalb von 300 Festangestellten, die an den Mautstationen tätig waren, innerhalb von 10 Jahren nur mehr 80 übrig geblieben sind. Teilweise findet eine Auslagerung an Saisonangestellte aus anderen Regionen statt, welche jedoch keine fixen Arbeitsverhältnisse erhalten. Dabei möchte man doch meinen, dass die A22, mit Gewinnausschüttungen in Millionenhöhe, ihren Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen in Jahresstelle bieten könnte. Gerade junge Leute aus der Gegend würden dadurch Planungssicherheit bekommen, was sich wiederum auf das Gemeinwohl der Gesellschaft auswirkt.
„Wie es scheint, spart die Brennerautobahn Gesellschaft bei den Mitarbeitern, und versucht mit allen Mitteln, die bereits sehr hohen Gewinne auf Kosten des Personals und der Nutzer bis ans Äußerste zu optimieren. Doch ein großer und bedeutender Betrieb, wie es die Brennerautobahn AG ist, hat auch eine entsprechend große Verantwortung. Sie steht als Vorbild da und hat in unserer Gesellschaft, die auf nachhaltige Werte gründet, diesen in ihrer Kosten-Nutzen-Bilanz Rechnung zu tragen“, so Faistnauer abschließend.