Gesundheit
Forscherteam entwickelt Verfahren zur Früherkennung von schweren und tödlichen Covid-Verläufen
19.01.2022
Ein Forschungsteam aus Deutschland und Österreich hat eine Methode entwickelt, die schon in einem relativ frühen Stadium erkennen kann, welche Patienten schwer an Covid erkranken und daran sterben werden. Maßgeblich an der Studie beteiligt ist auch Prof. Markus Ralser aus Mauls.
Markus Ralser ist Direktor des Institutes für Biochemie an der Universitätsklinik Charité in Berlin und arbeitet zudem auf dem Francis Crick Insitute in London. In Zusammenarbeit u. a. mit der Universitätsklinik Innsbruck hat sein Team ein Verfahren entwickelt, das schwere und tödliche Covid-Verläufe prognostizieren kann.
Bei fast 90 Prozent der Patienten, die schwer erkrankt waren, konnte vorhersagt werden, ob sie den Krankheitsverlauf überleben werden oder nicht.
Gemessen wird bei der Methode nicht der Virus selbst, sondern die Immunantwort, die der Organismus gegen den Virus hat. Immunsystem und zelleigenes Abwehrsystem springen unterschiedlich stark an, je nachdem wie stark der Virus ist. Identifiziert und analysiert werden vor allem bestimmte Eiweiße, die Covid-Kranke bilden.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Auswertung der Blutprobe, die mit Einsatz von künstlicher Intelligenz durchgeführt worden ist, noch sehr aufwändig, kompliziert und teuer. Trotzdem macht die Studie Hoffnung, schwer erkrankte Patienten heilen zu können, wenn möglichst früh die richtige Therapie angewandt wird. Wichtige Erkenntnisse kann die Studie auch bei der Überprüfung von neuen Therapiemöglichkeiten und Arzneimitteln liefern, nicht nur zur Behandlung von Covid, sondern auch von weiteren Infektionskrankheiten.
Hier geht’s zur Studie, die gestern (18. Jänner) im Fachblatt “PLOS Digital Health” veröffentlicht worden ist.
Hier kann das heutige Morgengespräch nachgehört werden, das Michaela Mahlknecht auf Rai Südtirol mit Markus Ralser geführt hat.
rb (Foto: Peitz/Charitè)