Anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag (23. Juni) im Landespressesaal in Bozen stellte die Pensplan Centrum AG ihren Jahresbericht 2021 vor. Der Bericht informiert über die Zusatzvorsorge in der Region und die Tätigkeiten der Pensplan Centrum AG im vergangenen Jahr.
Die Gesellschaft Pensplan Centrum konnte für das Jahr 2021 eine sehr erfreuliche Bilanz ziehen: Die Anzahl der Mitglieder in den regionalen Zusatzrentenfonds steigt immer weiter an und die Vorsorgekultur in der Region entwickelt sich stetig weiter: Mit Stand 31.12.2021 zählten die vier mit Pensplan Centrum konventionierten regionalen Zusatzrentenfonds (Laborfonds, Plurifonds, Raiffeisen Offener Pensionsfonds und Pensplan Profi) 280.364 Positionen, was einem Zuwachs von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. 221.668 Positionen laufen auf Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in den beiden Autonomen Provinzen Bozen–Südtirol und Trient. Im Jahr 2021 wurden über 610 Mio. € auf die Positionen der in der Region ansässigen Personen eingezahlt. Das Gesamtvermögen der regionalen Zusatzrentenfonds belief sich auf 5,8 Milliarden €. Insgesamt wurden im Jahr 2021 Positionen mit einem Gesamtbetrag von 231 Mio. € ausbezahlt. Pensplan Centrum verwaltet auch die Unterstützungsmaßnahmen der Region. Seit Einführung dieser Maßnahme konnten 4.199 Personen mit insgesamt 5,8 Mio. € unterstützt werden. Die beiden Contact Center der Pensplan Centrum AG in Bozen und Trient wickelten im Jahr 2021 über 117.000 Kontaktaufnahmen ab.
Zufrieden zeigt sich auch der Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol und Regionalassessor für die Zusatzvorsorge Arno Kompatscher: „Die Zahlen zeigen eindeutig auf, dass das Engagement der Region und der Pensplan Centrum AG Früchte trägt. Auf regionaler Ebene haben wir 2021 die Reform der Unterstützungsmaßnahmen für die gesetzliche Vorsorge und für die Zusatzvorsorge in Angriff genommen, welche vor einigen Monaten in Kraft getreten ist. Ziel war es, die Zahlung der Beiträge zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch 2022 werden wir uns für das Vorsorgebewusstsein in der Bevölkerung einsetzen, um unsere Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, bestmöglich für die eigene Zukunft vorzusorgen. Heute schon zu agieren bedeutet eine nachhaltige Zukunft für die Bürgerinnen, Bürger und die gesamte Öffentlichkeit zu schaffen. Das neue Projekt „Finanzbildung“ von Pensplan Centrum zur Förderung des Finanzwissens an Schulen weist ebenfalls in diese Richtung. An diese Initiative glauben wir sehr und werden weiterhin viel Energie darin investieren.“
Im Jahr 2021 hatte der neue Verwaltungsrat der Pensplan Centrum AG mit Präsidentin Johanna Vaja, Geschäftsführer (CEO) Matteo Migazzi und Verwaltungsrat Maurizio Roat sein Amt angetreten. „Im ersten Jahr als Präsidentin konnteich die Wichtigkeit des Projekts Pensplan und die zentrale Rolle der Pensplan Centrum AG für die Förderung der Vorsorgekultur in unserer Region erfahren“, erklärte Vaja. „Die letzten Jahre waren sehr kritisch, unsere Gesellschaft hat sich radikal und einschneidend verändert. Angesichts dieses Umbruchs ist es Pensplan Centrum ein Anliegen, die Erfordernisse der Bevölkerung zu erkennen und ihr Zuversicht und Sicherheit zu geben. Die Aufgabe von Pensplan Centrum besteht nicht nur darin, den Mitbürgerinnen und Mitbürgern bewusst zu machen, wie wichtig die Altersabsicherung ist, sondern auch darüber aufzuklären, wie Geldmittel für die Erfordernisse in den einzelnen Lebensphasen bestmöglich eingesetzt werden können.“
Der Geschäftsführer der Pensplan Centrum AG, Matteo Migazzi, erläuterte die im Jahr 2021 abgeschlossene interne Umstrukturierung der Gesellschaft Pensplan Centrum und die Neuerungen bezüglich der Governance der Gesellschaft. Damit wurden die Grundlagen dafür geschaffen, die mannigfaltigen Initiativen zugunsten der Bevölkerung durchführen zu können. „Unser Ziel ist es, die Erfordernisse der Bevölkerung zu erkennen, diese aufzunehmen und innovative Lösungen für verschiedene Bedürfnisse zu entwickeln. Dabei wollen wir auch in Zukunft Zusatzvorsorge und Finanzbildung fördern, indem wir die Mittel, die uns dank des Autonomiestatuts zur Verfügung stehen, dynamisch und weitsichtig nutzen.“
Die Zusatzvorsorge in Zahlen
Über 50 % der Erwerbstätigen in der Region bauen sich inzwischen eine Zusatzrente auf. Die Anzahl der Beitritte in die regionalen Zusatzrentenfonds ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 % gestiegen. 49 % der Eingeschriebenen sind Frauen, was nicht zuletzt auf die gezielte Sensibilisierungsarbeit zurückzuführen ist, die Pensplan Centrum seit vielen Jahren vorantreibt. Das Durchschnittsalter der Eingeschriebenen beträgt 42 Jahre. 55 % der Mitglieder sind auf kollektivvertraglicher Basis – d. h. im Rahmen ihres Arbeitsvertrags – in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben, 36 % zahlen auf freiwilliger Basis Beiträge ein und bei 9 % handelt es sich um steuerlich zulasten lebende Familienangehörige.
2021 zahlten die in der Region ansässigen Mitglieder 494 Mio. € in die Zusatzrentenfonds ein. Auf die Positionen der Männer entfallen dabei 59 % der gesamten Beitragszahlung in der Region. In dieser Zahl spiegelt sich die Lohnschere zwischen Männern und Frauen wider.
Das Gesamtvermögen der lokalen Zusatzrentenfonds belief sich auf insgesamt 5,8 Mrd. € mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 11,6 %. Da die Ersatzsteuer auf dieses Vermögen in Höhe von 60,2 Mio. € wieder zurück in die Landeshaushalte fließt, kommt dieses Geld der lokalen Bevölkerung zugute.
Die Dienstleistungen von Pensplan Centrum
2021 wickelten die Contact Center von Pensplan Centrum in Bozen und Trient über 117.000 Kontakte (persönlich, telefonisch oder per E-Mail) ab. Diese Zahlen sind deutlich höher (+14 %) als im Vorjahr, in dem erst ein dreimonatiger völliger Lockdown infolge der COVID-19-Pandemie den persönlichen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern unterbrochen hatte und es auch danach aufgrund des Notstands zu deutlichen Einschränkungen gekommen war. 2020 wurden Beratungsgespräche nach Terminvereinbarung eingeführt, um die Beratungs- und Informationstätigkeiten für die Bevölkerung unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wiederaufnehmen zu können. Auch im Jahr 2021 blieb diese Modalität aufrecht, um die direkten Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern zu verwalten. 2021 erreichte Pensplan Centrum 2.636 Personen mit Informations- und Schulungstätigkeiten erreicht; 70 % der Veranstaltungen erfolgten online, auch mittels Videokonferenz-Tools.
Das Netzwerk der Pensplan Infopoints mit den insgesamt 129 kapillar in der gesamten Region verteilten Informationsschaltern erbrachte 2021 11.922 Dienstleistungen, und damit 56 % mehr als 2020.
Darüber hinaus bietet die Pensplan Centrum AG eine Reihe von kostenlosen Buchhaltungs- und Verwaltungsdienstleistungen, die den Mitgliedern der lokalen Zusatzrentenfonds zugutekommen. Im Jahr 2021 war ein Anstieg von 31 % der bearbeiteten Verwaltungsverfahren zu verzeichnen. Parallel dazu war eine erhöhte Nutzung der Online-Dienste festzustellen, die Pensplan Centrum anbietet. Die Anzahl der Mitglieder, die diese Plattform für die Änderung ihrer Investitionslinie nutzen, ist um 47 % gestiegen, die Anzahl der Mitglieder, die über die Plattform Einsicht in ihre Verwaltungsverfahren nehmen, um 45 %.
Die Unterstützungsmaßnahmen der Region
Die Autonome Region Trentino – Südtirol unterstützt die Bevölkerung beim Aufbau einer Zusatzrente in Form von verschiedenen Beiträgen, etwa bei wirtschaftlicher Notlage, durch die Übernahme von Verwaltungs- und Buchhaltungskosten, durch kostenlosen Rechtsbeistand bei unterlassener Beitragszahlung seitens des Arbeitgebers und durch Beiträge für die Verwaltungs- und Buchhaltungsleistungen für Mitglieder von Zusatzrentenfonds, die nicht Partner von Pensplan Centrum sind. Seit Einführung dieser Maßnahme konnten insgesamt 5,8 Mio. € an 4.199 Personen ausbezahlt werden, 5,3 Mio. € davon zur Unterstützung bei wirtschaftlichen Notlagen.