Politik
"Eine Liste für Sterzing"
27.02.2015
Vor kurzem hat sich die SVP-Bezirksspitze dazu entschieden, bei den Gemeinderatswahlen im Mai mit einer kleinen Edelweiß-Liste anzutreten. Viele Sterzinger SVP-Funktionäre sind damit allerdings nicht einverstanden, allen voran Stadtrat Herbert Seeber.
„Im Prinzip handelt es sich dabei um ein eigenständiges Wipptaler Edelweiß innerhalb der SVP“, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig. Auf dem Listenzeichen sollen aber ganz klar das Wipptal im Vordergrund stehen – nicht das Edelweiß – und die Namen der Wipptaler Gemeinden angeführt werden. Alle SVP-Ortsgruppen der Gemeinden des Bezirks bis auf Sterzing haben sich dazu entschlossen, mit dem neuen Wipptaler Edelweiß anzutreten.
Für viele Sterzinger SVP-Funktionäre ist das kleine Edelweiß keine akzeptable Alternative. „Für mich würde nur eine eigenständige Liste infrage kommen“, so Stadtrat Seeber, "Alles andere ist eine Augenauswischerei." Die Bevölkerung könne sich mit der SVP nicht mehr identifizieren und wünsche sich eine klare Alternative. Die neue Liste für Sterzing solle zwar die ursprünglichen Werte der SVP vertreten, aber nicht die momentane Gangart. Die endgültige Entscheidung hänge aber von Bürgermeister Fritz Karl Messner ab.
Dieser hat heute im Rai-Mittagsjournal erstmals offiziell durchklingen lassen, dass er sich unter Umständen wieder zu einer Kandidatur bereiterklärt. Es gehe in erster Linie darum, eine Liste zu bilden, die für Sterzing etwas bewegen kann, so Messner. Aus der SVP will er vorerst trotzdem nicht austreten.
Polig bedauert, dass Sterzing eigene Wege gehen will. „Ich glaube nicht, dass die Bürger die Gemeindeverwalter abstrafen würden, die sich seit Jahren für die Gemeinde und zuletzt sehr stark für das Krankenhaus eingesetzt haben.“
Eine Entscheidung sei in den nächsten Tagen zu erwarten.
von Susanne Strickner