Das Wipptal bietet sommers wie winters viele verschiedene Freizeitangebote. Was fehlt, ist ein Badesee. Können die Wipptaler bald in einem Badeteich in Trens planschen?
In Unterackern in der Gemeinde Ratschings war die Anlegung eines Naturbadesees zwar bereits vor vielen Jahren einmal konkret im Gespräch, das Projekt ist mit der Zeit dann allerdings wieder versandet und wurde nicht weiter verfolgt. Der Erker hat in seiner Juni-Ausgabe 2018 ausführlich darüber berichtet.
Schon seit längerer Zeit trägt sich nun auch die HGV-Ortsgruppe Freienfeld mit dem Gedanken, im Ortsbereich von Trens einen Badeteich anzulegen. Als idealer Standort, so HGV-Ortsobmann Roland Volgger, böte sich der seit der Realisierung der neuen Sportzone Freienfeld ungenutzte alte Fußballplatz in Trens an. Eingebettet in einen lichten Wald nahe dem Dorfzentrum bietet er sich als Naherholungszone geradezu an.
Eine erste Studie hierfür hat die HGV-Ortsgruppe bereits auf eigene Kosten erstellen lassen. Das Konzept sieht u. a. eine Liegewiese mit Holzterrasse, einen Sandstrand, eine Panorama Passerelle, eine Hängebrücke, einen Beach-Volley- und Kinderspielplatz vor. Und das alles bei kostenlosem Eintritt. Geführt werden sollte die Anlage von einem Verein, der dort einen Kiosk betreibt und auch für die Sauberkeit der Anlage sorgt. In Gais im Pustertal habe man mit einem ähnlichen Konzept durchaus positive Erfahrungen gemacht.
Ersten Schätzungen zufolge beliefen sich die Investitionskosten laut Volgger auf rund 350.000 Euro bei Nutzung verschiedener Synergien mit dem Amt für Wildbachverbauung, das demnächst oberhalb des vorgeschlagenen Standortes ein großes Auffangbecken errichten wird. Bürgermeisterin Verena Überegger teilte dem Erker gegenüber allerdings mit, dass laut Direktor Alexander Pramstraller vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung solche Synergien nicht möglich und Arbeiten für die Naherholungszone gesondert zu betrachten seien. Dann aber würden die Kosten auf rund 600.000 Euro ansteigen. Da die Idee im Zuge der Planungsarbeiten für den Bau des Rückhaltebeckens entstanden seien, sei sie deshalb nun wohl noch einmal zu überdenken.
Die Gemeindeverwaltung, die derzeit mit der Erstellung einer Prioritätenliste befasst ist, befürworte zwar prinzipiell die Idee der HGV-Gruppe, äußert allerdings ihre Bedenken wegen des befürchteten Parkplatzproblems im Ortszentrum von Trens. Diese wiederum teilt Volgger nicht; das Parkplatzproblem könne man sicher lösen. Zudem würde ein Badeteich das Dorfleben immens bereichern.
Bürgermeisterin Verena Überegger möchte die Diskussion darüber nun in jedem Fall offen fortführen und dabei auch die Meinung der örtlichen Bevölkerung einholen. Denn diese sei in dieser Frage alles andere als einer Meinung. Zudem sei mit der Interessentschaft Trens auch die Grundverfügbarkeit noch näher zu klären.
An den jährlich veranschlagten Führungskosten von rund 20.000 Euro würden sich laut Volgger im Falle einer Realisierung die Tourismustreibenden beteiligen.
Der von der HGV-Ortsgruppe vorgelegte Vorschlag diene laut Volgger nun als Diskussionsgrundlage. Ob Erholungssuchende in den kommenden Jahren dann tatsächlich die Badehose einpacken und an heißen Sommertagen im Trenser Waldele ins kühle Nass eintauchen können, sollte sich bald schon zeigen.
(lg)