Die gestrige (23. März) virtuelle Landespressekonferenz hatte das Thema Mobilität in Zeiten von Corona zum Inhalt.
Landeshauptmann Arno Kompatscher war mit einer Schutzmaske erschienen und erklärte, dass eine Mitarbeiterin aus seinem Umfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Solange nicht mit Sicherheit feststehe, dass er nicht ebenfalls infiziert sei und um zu verhindern, dass er möglicherweise das Virus weitergeben könnte, werde er aus Rücksicht vor den im Raum anwesenden Personen seine Schutzmaske nicht abnehmen.
Zur derzeitigen Situation erklärte Kompatscher, dass sich mittlerweile 2.204 Personen in Quarantäne befinden, 724 Personen wurden positiv getestet, 35 Personen sind leider verstorben. Derzeit könne man noch nicht von einer Entspannung sprechen, dazu seien die Fallzahlen noch zu wenig aussagekräftig. 179 Personen werden stationär betreut, 40 Personen befinden sich in intensivmedizinischer Betreuung.
Um Behördengänge zu vereinfachen, wurden alle Gesuchs- und Zahlungsfristen bis Ende Mai ausgesetzt. Auch die Übermittlung von Dokumenten wird erleichtert.
LH-Stellv. Daniel Alfreider erklärte, dass die Revisionspflicht auf den 31. Oktober aufgeschoben worden sei, ebenfalls die Verlängerung des Führerscheins bis Ende August. Die Rechnungen für rund 50.000 Südtirol-Pass Kunden werden ausgesetzt, Ansuchen um Fahrtkostenbeiträge (
siehe eigenen Bericht) werden bis November möglich sein. Weiters wurden die Dienste im ÖPNV drastisch verringert, 22 Linien wurden komplett gestrichen, weitere ausgedünnt. Alle Fahrpläne, die derzeit noch an den Haltestellen aushängen, sind nicht mehr gültig, so Alfreider. Die Benutzung der öffentlichen Transportmittel sollte sich nur auf das absolut Notwendigste beschränken.
Detailliertere Informationen gab Kompatscher zu der Vorgangsweise der Tests. Eine getestete Person wird in der Regel am nächsten Tag, spätestens am übernächsten Tag über das Ergebnis informiert. Jene Personen mit einem positiven Ergebnis müssen eine Namensliste erstellen, auf denen die Kontakte aufgelistet sind. Obwohl sich viele freiwillig testen lassen möchten, weil sie Symptome wie Husten und Fieber aufweisen, sei dies derzeit nicht möglich, da das Gesundheitspersonal und die Labore nur eine begrenzte Anzahl an Tests durchführen und auswerten könnten. Aufgrund der jüngsten Verordnung müssten aber ohnehin alle Personen, die Symptome aufweisen, zuhause bleiben.
Ob und inwieweit die derzeitigen Verordnungen gelockert werden können, werde sich in den nächsten Tagen zeigen, so Kompatscher. Man könne jedoch davon ausgehen, dass die Schulschließungen verlängert werden.