Anlässlich des internationalen Tages des Sports für Entwicklung und Frieden hat das Landesamt für Statistik (ASTAT) einige Daten über die sportliche Betätigung der Südtirolerinnen und Südtiroler veröffentlicht.
42 % der Südtiroler Bevölkerung ab drei Jahren betreiben regelmäßig Sport in der Freizeit. Der Anteil derjenigen, die regelmäßig Sport treiben, ist unter den Männern etwas höher als unter den Frauen (46 % gegenüber 39%). Dieser Anteil nimmt mit zunehmendem Alter ab (von 58 % bei den unter 18-Jährigen bis auf 23 % bei den über 64-Jährigen).
Anzahl der Sportler steigt
Zwischen 2001 und 2019 nahm der Anteil der regelmäßigen Sportler leicht zu, abgesehen von stichprobenbedingten Fluktuationen. Dieser Anteil war dabei immer höher als der gesamtstaatliche Wert (ungefähr +15 Prozentpunkte) und als der des Nordostens Italiens (ungefähr +10 Prozentpunkte).
Neben den regelmäßigen Sportlern (42 %) gibt es auch Gelegenheitssportler: 14 % der Südtiroler erklären, dass sie in ihrer Freizeit gelegentlich Sport treiben. Damit erreicht der Anteil der Personen, die sich sportlich betätigen, insgesamt 56 %.
Weitere 19 % treiben keinen Sport, bewegen sich aber ein- oder mehrmals pro Woche in ihrer Freizeit (z. B. Spaziergänge über mindestens zwei Kilometer, Schwimmen oder Radfahren).
13 % bewegen sich nur ab und zu und 11 % ziehen es vor, ihre gesamte Freizeit für andere Aktivitäten zu nutzen (weder motorischer noch sportlicher Art).
Wenn unter den körperlich aktiven Menschen sowohl diejenigen, die Sport treiben, als auch diejenigen, die regelmäßig andere körperliche Betätigungen ausüben, berücksichtigt werden, verschwinden die geschlechtsspezifischen Unterschiede, und die mit dem Alter beobachteten Unterschiede nehmen ab. Während Sport bei Männern und Jugendlichen beliebter ist, sind nicht-sportliche körperliche Betätigungen, die regelmäßig ausgeübt werden, bei Frauen und älteren Menschen häufiger anzutreffen.
Mehr Sport mit höherer Ausbildung
Der Anteil der regelmäßigen Sportler steigt mit höherem Studientitel, unabhängig vom Alter. Unter den Personen ohne Matura üben 38 % regelmäßig sportliche Betätigungen aus, unter den Personen mit Universitätsabschluss sind es sogar 55 %. Der Unterschied bleibt auch dann bestehen, wenn wir Menschen, die gelegentlich Sport treiben, und solche, die regelmäßig andere körperliche Betätigungen aus- üben, einbeziehen. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die am besten ausgebildeten Menschen in ihrer Freizeit am meisten körperlich aktiv sind.
Unter den italienischen Staatsbürgern beträgt der Anteil der Personen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, 43 %. Unter den ausländischen Staatsbürgern liegt er mit 33 % etwas darunter. Auch in diesem Fall sind die Unterschiede irrelevant, wenn die allgemeine körperliche Betätigung betrachtet wird.
Hinsichtlich der Art der Wohnsitzgemeinde ist kein signifikanter Unterschied zu verzeichnen. Die sportliche und körperliche Betätigung ist in den städtischen und in den ländlichen Gemeinden nahezu gleich weit verbreitet.
Sport hat gesellschaftliche Funktion
Die Daten weisen darauf hin, dass Sport in jedem Alter eine gesellschaftliche Funktion im Leben der Menschen hat.
Tatsächlich zeigt die Anwendung eines logistischen Regressionsmodells, dass sich die Personen, die regelmäßig Sport treiben, mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit einmal oder mehrmals pro Woche mit Freunden treffen als die Personen, die keinen oder nur gelegentlich Sport treiben. Dies gilt unabhängig vom Alter.
Bei Personen unter 40 Jahren beträgt der Anteil derjenigen, die sich in ihrer Freizeit mindestens einmal wöchentlich mit Freunden treffen, 89 % bei den regelmäßigen Sportlern und 75 % bei den anderen Personen. Auch bei Personen über 40 Jahren ist der Unterschied signifikant: 70 % der Personen, die regelmäßig Sport treiben, gegenüber 54 % der anderen Personen treffen sich einmal oder mehrmals pro Woche mit Freunden.
Sport steigert Zufriedenheit
Sport fördert nicht nur den gesellschaftlichen Austausch, sondern steigert auch die Zufriedenheit mit der Freizeit und den Freundschaften.
Auch in diesem Fall wird ein Zusammenhang durch die Ergebnisse einer Regressionsanalyse bestätigt: Personen, die regelmäßig Sport treiben, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit ihren Freundschaften und ihrer Freizeit zufrieden zu sein.
Der Anteil derer, die mit ihrer Freizeitgestaltung sehr zufrieden sind, liegt bei 34 % unter den regelmäßigen Sportlern und bei 17 % unter den anderen Personen. Unzufrieden sind 8 % der Erstgenannten und 20 % der Letzteren.
Was die Beziehungen zu Freunden betrifft, sind 40 % der Personen, die regelmäßig Sport treiben, sehr zufrieden, verglichen mit 25 % der anderen Personen.