Gesundheit
Allergien vorbeugen – g‘sund bleiben
21.05.2020
Allergien zählen zu den häufigsten nicht übertragbaren Erkrankungen. Bei einer Allergie unterscheidet das Immunsystem unseres Körpers nicht mehr zwischen harmlosen Substanzen und gefährlichen Erregern. Tierhaare, Hausstaubmilben, Insektengifte, Nahrungsmittel oder Medikamente werden vom Immunsystem als Gefahr interpretiert und der Körper versucht sich gegen sie zu wehren. Die Beschwerden reichen dabei von leichten Symptomen wie juckende Nase oder Augen bis hin zum lebensbedrohlichen allergischen Schock, der sich auf den ganzen Körper auswirkt und als ärztlicher Notfall gilt.
Um die Entstehung einer Allergie zu verhindern, muss man sehr früh ansetzen. Nämlich bereits bei bestehendem Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Während der Schwangerschaft wirkt besonders eine mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren vorbeugend auf Allergien. Nur jene Lebensmittel, gegen welche die Schwangerere selbst allergisch ist, müssen gemieden werden. Im ersten Lebensjahr eines Kindes empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung, das Kind vier Monate zu stillen und danach mit der Beikost anzufangen. Lebensmittel mit erhöhtem allergischem Risiko sollten im ersten Lebensjahr nicht vermieden werden. Es gibt keine Belege, dass dadurch Allergien vorgebeugt werden. Übergewicht sollte bereits bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und im frühen Kindesalter vermieden werden, da dies mit einem erhöhten Asthmarisiko einhergeht. Kontakt mit vielen potentiellen Allergenen im frühen Kindesalter, wie etwa bei Kindern, die auf einem Bauernhof aufwachsen, reduziert das Risiko für das Auftreten von Allergien. Auch Haustiere können Allergien beeinflussen. Bei Risikokindern sollte man sich vor allem keine Katze anschaffen. Hunde scheinen unproblematisch zu sein. Schimmelwachstum in Wohnungen sollte vermieden werden. Auch Tabak- und Zigarettenrauch erhöht das Risiko für Allergien.
Liegt bereits eine Allergie vor, wäre es am besten, die Allergie auslösenden Substanzen zu meiden. Dies ist oft leider sehr schwer möglich. Deswegen wird vor allem bei einer Pollen- und Hausstauballergie eine Desensibilisierung empfohlen. Dabei werden dem Körper kleinste Mengen eines Allergens zugeführt. So soll sich der Körper langsam an das Allergen gewöhnen und lernen, angemessen darauf zu reagieren.
Bei Pollenallergien und Heuschnupfen ist es wichtig, auf Kreuzallergien zu achten. Kern- und Steinobst sowie Karotten oder Sellerie können Allergiesymptome bei den Betroffenen auslösen. Um das Immunsystem zu unterstützen, kann man in der Allergiezeit Haferflocken unter das Essen mischen. Getreide, vor allem Brot, sollte man reduzieren. Ballaststoffe und Präbiotika aus Gemüse und Obst unterstützen bei Allergien das Immunsystem und tragen dazu bei, g‘sund zu bleiben.
Katrin Pichler, Apothekerin