Verkehr
Steinach: Tunneldurchbruch geglückt
08.07.2020
Nach 16,7 Kilometern Vortrieb mittels Tunnelbohrmaschine ist die Verbindung zwischen den beiden Baulosen Tulfes-Pfons und Pfons-Brenner hergestellt. 36 Kilometer durchgängige Tunnelverbindung sind damit im BBT geschaffen.
Am 6. Juli um 8.27 Uhr bohrte sich die Tunnelbohrmaschine „Günther“ von Norden kommend Richtung Süden durch die letzten Gesteinsbrocken. Insgesamt 16,7 Kilometer hat sich diese „Fabrik im Berg“ damit ausgehend von Ahrental bei Innsbruck vorgearbeitet. Der Durchschlag erfolgte im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner. Zuvor wurde die Tunnelröhre vom Wipptal Richtung Norden auf 1,7 Kilometer Länge mittels bergmännischem Sprengvortrieb ausgebrochen, um dem maschinellen Vortrieb, also der Tunnelbohrmaschine, begegnen zu können. Die vom Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler eigens geweihte Statue der Hl. Barbara wurde von den Tunnelbauern stolz durch die neu entstandene Öffnung gereicht.
Bei den Mineuren, Baufirmen und der BBT SE war die Freude über den geglückten Durchschlag groß. Aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen konnte nur ein kleines Baustellen-Team den Durchschlag live miterleben.
Ein wegweisender Meilenstein für das europäische Infrastrukturprojekt im Herzen Tirols ist damit erreicht: Der Brenner Basistunnel ist nun auf 36 Kilometer von Tulfes bis St. Jodok/Schmirn durchgängig verbunden und befahrbar.
Als Alleinstellungsmerkmal des Projekts Brenner Basistunnel gilt der 61 km lange Erkundungsstollen. Er dient der Vorerkundung des Gesteins sowie der Baulogistik und später in der Betriebsphase der Entwässerung und Instandhaltung.
Bereits im Mai 2017 hat diese Maschine für Schlagzeilen gesorgt. Weltweit erstmalig konnten mit ihr über 61 Meter innerhalb von 24 Stunden im Quarzphyllit-Gestein ausgebrochen werden. Die mittlere Vortriebsleistung betrug 11 Meter pro Tag.
Der Durchschlag bedeutet auch die Verbindung der beiden größten Baustellen des Brenner Basistunnels auf österreichischem Projektgebiet. Das Baulos Tulfes-Pfons, das von der Arbeitsgemeinschaft Strabag/Salini-Impregilo vorangetrieben wird, ist nun an der Basis des Gebirges über das Baulos Pfons-Brenner, welches die Arbeitsgemeinschaft Porr/Hinteregger/Condotte/Itinera umsetzt, erreichbar und umgekehrt. Dadurch erhöht sich auch der Sicherheits- bzw. Logistikfaktor für die künftigen Arbeiten.
„Ich gratuliere zum Durchbruch der Tunnelbohrmaschine, einem weiteren wichtigen Schritt und Meilenstein beim Brenner-Basistunnel. Nach seiner Fertigstellung wird der BBT nicht nur Österreich mit Italien verbinden, sondern das Herzstück des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors sein, der sich von Finnland bis Malta erstreckt", so Pat Cox, Koordinator der EU-Kommission.
„Dieser heutige Tag hat eine große Bedeutung für Tirol, für Österreich und auch für ganz Europa. Ich bin ein absoluter Fan des großartigen Infrastrukturprojekts. Insbesondere der Vortriebs-Weltrekord von 61 Meter und 4 Zentimeter in nur 24 Stunden ist schon etwas ganz Besonderes, worauf man nur stolz sein kann", so Günther Platter, Landeshauptmann von Tirol.
red/bbt se