Umwelt
Freienfeld: Toter Goldschakal gefunden
09.07.2020
Der Goldschakal (Canis aureus) scheint sich im Wipptal dauerhaft niedergelassen zu haben. Am Dienstagmorgen (7. Juli) ist in Trens erneut ein junges, männliches Tier überfahren worden. Nach den Funden im April und im November vergangenen Jahres handelt es sich bereits um das dritte tote Tier, das in Freienfeld aufgetaucht ist.
Das Amt für Jagd und Fischerei hat nun routinemäßige Untersuchungen am Kadaver in Auftrag gegeben, um u. a. zu überprüfen, ob das Tier an Krankheiten litt und mit den bisher gefundenen Goldschakalen verwandt ist.
Goldschakale waren bislang in Berggebieten kaum verbreitet. Sie bevorzugen bebuschte Landschaften, Flusstäler, Niederungen, Sümpfe und Steppen, und nicht zu kalt soll es sein. Bei uns waren Schakale vermutlich überhaupt nie heimisch. Sie gelten deshalb in Mitteleuropa als gebietsfremde Art. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet sind die Steppen des südasiatischen Raums, Indien, die Arabische Halbinsel, der Nahe und der Mittlere Osten. In Europa kam der Goldschakal vorwiegend in Griechenland und in den Balkanländern vor, die nördliche Verbreitungsgrenze reichte bis ins östliche Österreich.
Goldschakale sind größer als ein Fuchs und kleiner als ein Wolf, sie haben eine spitze, fuchsähnliche Schnauze, der Schwanz (die Rute) ist halb so lang wie die Lunte eines Fuchses, die Beine (die Läufe) deutlich länger. Außerdem sind die längeren Grannenhaare, vor allem dem Rücken entlang, beim Goldschakal schwarz gefärbt, das verleiht dem graubraun-rötlichen Fell einen dunklen Schimmer.
Schakale fressen gern Aas, geeignete Abfälle zu finden ist für sie einfach, sie jagen aber auch erfolgreich Kleintiere bis zur Rehgröße. Erste Nachweise für das Vorkommen von Goldschakalen in Südtirol liegen aus dem Jahr 2009 vor.
red