Umwelt
Arktische Temperaturen im Pfitscher Hochtal
12.01.2021
Es kann in Pfitsch, genauer gesagt in St. Jakob, noch genauer gesagt im Weiler „Knappen“ sehr kalt werden: -23,5 Grad wurden am vergangenen Samstag (9. Jänner) von der Landeswetterstation gemessen, gestern waren es „nur“ -22,8 Grad.
Seit jeher wurden in diesem rund 500 Meter langem Streifen entlang des Pfitscher Baches, der rund zweieinhalb Monate im Schatten liegt, die tiefsten Temperaturen des Tales gemessen. Als die Wetterstation im November 2010 an diesem Standort errichtet wurde, war zwar bekannt, dass es sich um einen der kältesten Orte in Südtirol handelt, bei der Auswahl des Stationsortes spielte dies allerdings keine Rolle, teilte Landesmeteorologe Dieter Peterlin auf Anfrage mit. Wie gemessen wird (Sensoren) und wo eine Wetterstation errichtet wird (Standort), ist von der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) festgelegt. Dadurch ist ein internationaler Vergleich der Wetterdaten möglich. Aufgrund der spezifischen Vorgaben sei es nicht immer einfach, einen geeigneten Standort zu finden, so Peterlin. So sollte eine Wetterstation fernab von Häusern und Bäumen errichtet werden, auf einer ebenen freien Fläche, wenn möglich über Grasboden. Die Sensoren von Temperatur und Feuchtigkeit müssen auf zwei Meter Höhe angebracht werden, die Windmessung erfolgt in einer Höhe von zehn Metern. Weiters soll die Wetterstation über viele Jahre wenn nicht Jahrzehnte hinweg unverändert bleiben, was bedeutet, dass der Standort nicht gewechselt werden und die Umgebung möglichst unverändert bleiben sollte, da ansonsten die Messdaten verfälscht werden. Zusätzlich wird ein Stromanschluss benötigt, damit die Station betrieben werden kann.
Seit nunmehr über zehn Jahren sendet die Messstelle im Zehn-Minuten-Takt Werte aus dem Pfitscher Hochtal nach Bozen, wo sie gleichzeitig auf der
Homepage des Landeswetterdienstes veröffentlicht werden.
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