Home it
Instagram Der Erker auf Facebook Kontakt
  • News
  • Erker
    • Über uns Team Werbung Abo bestellen SEPA-Dauerauftrag Geschenk-Abo Adressänderung Abo kündigen Mediendaten Online Voting Werbebonus 2022 Netiquette
      Aktuelle Ausgabe ERKER 02 2023 Archiv
      Nächster Redaktionsschluss

      Artikel 15. Februar
      Inserate 17. Februar


      >> Regeln Leserkommentare
  • Archiv
    • Serie: Das Wipptal und der Erste Weltkrieg Serie: 150 Jahre Brennerbahn Serie: Fotografen im Gespräch Serie: Ehrenbürger von Sterzing
  • Service
    • Veranstaltungskalender Kleinanzeiger Nützliche Links Wetter Webcam Videos Trauer
      Turnusdienste Ärzte
      Turnusdienste Apotheken
      Verkehrsmeldezentrale
      Pollenflugbericht
      Lawinenlagebericht
      Bus- und Zugfahrplan
       
  • Werbeagentur WIPP-Media
    • Leistungen Kontakt und Beratung Referenzen Werben im Erker
      Im Erker inserieren →

      Nächster Redaktionsschluss

      Artikel 15. Februar
      Inserate 17. Februar
Navigation
 
online
Anmelden 
close
Login
Benutzername:
Passwort:
Anmelden
Der angegebene Benutzer oder das Kennwort konnten im System nicht gefunden werden.
Noch kein Benutzer vom Erker? Registriere dich hier →
weather icon
-5°C - 6°C Wetter Webcams
Home → News → Der Vogelzug über den Brennerbergen - 03.11.2014 (0 Kommentar/e)
 
 
 
 
Gesundheit

Der Vogelzug über den Brennerbergen

03.11.2014
Jedes Jahr im September und Oktober treten Millionen Zugvögel ihre weite Reise in südlicher gelegene Überwinterungsgebiete an. Der Vogelzug ist weltweit ein Phänomen, das die Menschen schon seit jeher immer wieder ins Staunen versetzt hat.

Auf allen Erdteilen wandern Vögel unterschiedlicher Größe über mehr oder wenige lange Strecken, wobei die ausdauerndsten Flieger, wie Küstenseeschwalbe oder Albatros, viele tausend Kilometer zurücklegen. Die westliche Hauptroute führt von Deutschland über Frankreich, Spanien und Gibraltar nach Nordafrika. Die zweite Hauptroute des jährlichen Vogelzugs erstreckt sich über den östlichen Teil Europas. Sie verläuft über Österreich, Ungarn, die Balkanstaaten und Griechenland. Anschließend überfliegen die Zugvögel in der Nähe von Istanbul den Bosporus und die Türkei und legen dann oft in großer Zahl in Israel eine Rast ein. Von dort aus ziehen sie gestärkt weiter nach Nord- und Ostafrika. Eine dritte Flugroute führt vor allem Sing- und Greifvögel über Italien nach Malta und von dort aus nach Nordafrika und weiter über die Sahara nach Süden.
rotkehlchen-hugo-wassermannAuf ihrem Weg in den Süden nutzen die Zugvögel also zwei Hauptrouten sowie einige weniger ausgeprägte Nebenrouten über die Alpen. Diese stellen für den Vogelzug ein beträchtliches Hindernis dar. Wo immer es geht, vermeiden es Zugvögel, hohe Berge zu überfliegen. Tirol bietet sich mit seinen niedrigen Alpenpässen und weiten Tälern für eine Alpenüberquerung besonders an. Der größte Teil der Vögel aus den nördlicher gelegenen Ländern Europas, die bei uns über die Berge fliegen, überwintern im Mittelmeerraum oder in Afrika. Entsprechend hoch sind daher die Zugvogelzahlen, die sich durch Tirol bewegen. Die wichtigsten Passübergänge für die Vögel sind der Brennerpass, das Pfitscher Joch und der Reschenpass. Dementsprechend sind das Wipp- und Eisacktal bzw. das Sarntal sowie das Inntal und letztlich das Etschtal die wichtigsten regionalen Flugstrecken durch Tirol. Eine gewisse Bedeutung haben auch das Lechtal, das Ahrntal und das Pustertal.
Immer wieder müssen die erschöpften Wanderer Rastplätze aufsuchen, um neue Energien für den Weiterflug zu tanken. Feuchtgebiete (Auwälder im Vinschgau, Falschauergebiet, kleinere Feuchtgebiete in der Talsohle des Etschtales sowie der Kalterer See mit seinem Schilfgürtel) sind dabei die wichtigsten Rastplätze neben den naturnah bewirtschafteten Kulturflächen.
Der Vogelzug geht teilweise unbemerkt über die Bühne. Da rund zwei Drittel der Vögel in der Nacht ziehen, bekommen wir nicht viel davon mit. Sie fliegen dabei in ziemlich großer Höhe über unseren Köpfen hinweg, so dass sie von uns gewöhnlich nicht wahrgenommen werden. Nur der aufmerksame Naturfreund hat gelegentlich das Glück, in einzelnen Nächten die Zugrufe zu hören. Die Vögel halten damit in der Dunkelheit Kontakt. Nachtzieher sind vor allem die meisten Kleinvögel wie Drosseln, Grasmücken, Rotkehlchen, aber auch Enten. Stare und Schwalben, Störche, Kraniche und Greifvögel, die den Gleitflug ausgezeichnet beherrschen, sind Tagzieher, da sie die warmen Aufwinde brauchen, um an Höhe zu gewinnen. Dabei schrauben sie sich in große Höhen hinauf, um dann im Kräfte sparenden Gleitflug wieder viele Kilometer zurückzulegen. Bei gutem Wetter fliegen die Zugvögel in einer Höhe zwischen zwei- und dreitausend Metern. Schlechtwetter bzw. schlechte Sicht zwingt sie, flach übers Gelände zu fliegen.

Vogelzug von internationaler Bedeutung
Der nächtliche Vogelzug über Südtirol und speziell über das Brennergebiet ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst von internationaler Bedeutung. Dies wurde lange Zeit aufgrund von Beobachtungen zwar vermutet, konnte aber im Zuge der Erhebungen für die Planung der Windkraftanlagen in den Brennerbergen deutlich nachgewiesen werden. Die Zugdichte wird dabei in MTR gemessen, d. h. in Anzahl Vögel/km/h ausgedrückt. So wurden etwa auf dem Herbstzug eine MTR von 5.490 Zugvögel je Kilometer und Stunde gemessen, was einer sehr hohen Vogelzugdichte entspricht. Mit einer Hauptflughöhe zwischen 1.700 und 2.700 m und einem Maximum zwischen 2.100 und 2.300 m scheinen die meisten Zugvögel im Höhenbereich des Grenzkammes und somit im Konfliktbereich mit den vorgesehenen Windparkanlagen zu ziehen. Diese Vögel wären somit einem erhöhten Vogelschlagrisiko ausgesetzt.

tabelle-voegel-11-14Aufgrund dieser Auswertungen kann festgehalten werden, dass in Südtirol die Etschtal-Eisack-Achse über den Brenner von größter Bedeutung für den nächtlichen Frühjahrs-Vogelzug ist. Weniger bedeutend, aber trotz allem noch ausschlaggebend ist das Flugaufkommen aus dem nördlichen Adria-Becken über die Belluneser Voralpen und Dolomiten bis in das Brunecker Becken.

Frühjahrszug
Anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse kann festgehalten werden, dass das Brennergebiet im Bereich der Hauptdurchzugsroute Etschtal-Bozen-Brenner (Süd-Nord-Achse) liegt. Die Vögel fliegen hauptsächlich durch das Sarntal über das Penser Joch und durch das obere Eisacktal/ südliche Wipptal (Roßkopfgebiet) in Richtung Brenner. Ein kleinerer Teil der Zugvögel fliegt dem Etschtal entlang Richtung Nordwest bis Meran und wählt die Route Passeiertal, Jaufenpass, Brenner. Greifvögel scheinen ebenfalls diese Route zu bevorzugen.

Herbstzug
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse bestätigen, dass der Herbstzug in Richtung Süden/ Südwest über das obere Wipptal (Nordtirol) in Richtung Brenner und von dort aus über das Penser Joch, über das Eisacktal bzw. über den Jaufenpass führt.

Die Brut- und Tagzugvögel des Projektgebietes
Da das Gebiet über einer Höhe von 1.800 m liegt, ist das Vorkommen von Brutvögeln auf jene Arten beschränkt, die dort noch einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Die Erhebungen der vorhandenen Brutvögel geht auf mehrjährige Begehungsjahre zurück und wurden größtenteils von Johannes Ackerl (Fachbericht Avifauna, Sattelberg am Brenner 2008) durchgeführt. Während des Untersuchungszeitraumes konnten mindestens 58 Brutvogelarten und am Durchzug befindliche Zugvogelarten festgestellt werden. Das entspricht etwa 41 Prozent der in Südtirol vorkommenden Brutvogelarten (Bundesland Tirol etwa 37 %). Es konnten weiters vier gefährdete Vogelarten für Südtirol, die als regelmäßige Brutvogelarten vorkommen, festgestellt werden. Davon sind eine Art mit „stark gefährdet“, zwei Arten mit „gefährdet“ und eine weitere Art als „potentiell gefährdet“ einzustufen.
Die folgenden Vogelarten der Anhang I/II-Listen der Europäischen Vogelschutzrichtlinie sind im Gebiet Sattelberg-Brenner festgestellt worden: Alpenschneehuhn, Auerhuhn, Birkhuhn, Steinadler, Steinhuhn, Grauspecht, Haselhuhn und Schwarzspecht.
Zwischen Vogelschutz und umweltfreundlicher Windenergienutzung besteht nicht grundsätzlich ein Konflikt; je nach Standort und Lebensraum kann sich aber ein Konflikt ergeben. Negative Auswirkungen durch die Windkraftanlagen (WKA) selbst sind möglich und bekannt geworden: Vogelschlag (durch den Aufprall an den Rotorflügeln) oder erhebliche Störung von Brutgebieten bzw. Rast- und Überwinterungsgebieten. Neben diesen unmittelbaren Gefahren (vor allem für Vögel und Fledermäuse) werden vor allem die baubegleitenden und regelmäßigen Wartungsmaßnahmen sowie die etwaige touristische Nutzung rings um die Anlagen als problematisch empfunden (Erschließung alpiner oder hochalpiner Gebiete mit Straßen, Errichtung neuer Stromleitungen zwischen WKA und bestehendem Stromnetz).
Nach den Empfehlungen der Schweizer Vogelwarte für die Errichtung von Windkraftanlagen sollten die folgenden Punkte abgeklärt werden:
1. Gibt es lokale oder regionale Konzentrationen des Vogelzugs?
2. Handelt es sich um ein wichtiges Vogelschutzgebiet (IBA)?
3. Handelt es sich um ein Überwinterungsgebiet, ein Rastgebiet oder einen wichtigen Bewegungskorridor?
4. Gibt es ein Vorkommen von Rote-Liste-Arten oder lokal besonders schützenswerter Vogelarten (z. B. Auerhuhn-Lebensraum, Steinhuhn-Lebensraum)?
5. Gibt es im Gebiet Großvögel (Steinadler, Uhu, Weißstorch)?
Die AVK (Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol) unterstützt die Bemühungen für die Entwicklung und Einrichtung erneuerbarer Energieträger nach Kräften. Nichtsdestotrotz sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es nicht Sinn macht, an jedem Ort einen Windpark zu errichten und jeden Bach zu verbauen. Vor allem deshalb nicht, weil es dafür zurzeit keine gesellschaftlich anerkannte Notwendigkeit gibt. Die mindestens 953 Wasserkraftwerke in Südtirol produzieren jährlich 5,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. Der Jahresbedarf liegt in Südtirol bei drei Milliarden Kilowattstunden Strom. Zudem gibt es einen erheblichen Anteil an Strom aus Photovoltaikanlagen, der mangels geeigneter Stromleitungen (noch) nicht genutzt werden kann.

von Erich Gasser, Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol

Fotos
oben: Wespenbussard (l.) und Rotmilan sind Tagzieher. (© Walter Stockner)
im Text: Rotkehlchen, ein typischer Nachtzieher (© Hugo Wassermann)
Drucken  
 
Tweet
 
Lesermeinungen:
Noch keine Kommentare abgegeben. Sei die/der Erste!
  Melde dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Noch kein Benutzer vom Erker? Registriere dich hier →
Please add 1 and 3 and type the answer here:
weiter Gesundheit:
medikamente-pixabay
06.02.2023
Arzneimittelsammlung vom 7. bis zum 13. Februar
krankenhaus-arzt
06.02.2023
Gemeinsam in der Krebsvorsorge
arzt
03.02.2023
Kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle
  • Veranstaltungen
    markt
    06.02.2023 Markt in Sterzing
    Sterzing -  
      07.02.2023 | La Peste di Camus
      07.02.2023 | "Eins, zwei, drei - Männer frei"
      09.02.2023 | Filmclub: "Joe, il Film (it.)"
      09.02.2023 | "Eins, zwei, drei - Männer frei"
      10.02.2023 | Konzert der Brass Band Wipptal
      10.02.2023 | Filmclub "Der Fuchs"
      11.02.2023 | Biathlon Alpencup
    Anzeigen
    Neue Veranstaltung vorschlagen
  • Kleinanzeiger
      TRAINING MANAGER (W/M/D)
      Mitarbeiter/in Tourist Info
      VERWALTUNGSASSISTENZ (W/M/D)
      Impresa di Pulizia Reinigungsservice & Hausmeister
      PRODUKTIONSMITARBEITER (W/M/D)
      MAGAZINEUR (W/M/D)
      Florist/in gesucht!
    Anzeigen
    jetzt Kleinanzeige aufgeben
  • Umfrage
     
     
     
    Sind Sie für die Wiedereinführung der Wehrpflicht?
    Abstimmen
    Archiv
Mein Haustier
Kontakt
WIPP-Media GmbH
Der ERKER
Neustadt 20A
I-39049 Sterzing
Tel.: +39 0472 766876
grafik@dererker.it info@dererker.it barbara.fontana@dererker.it
Der Erker
Werben im Erker Online-Werbung SEPA-Dauerauftrag Regeln Leserkommentare Online Voting Abo bestellen
Service
Veranstaltungskalender Kleinanzeiger Nützliche Links Wetter Webcam Videos Trauer
 
zurück zum Seitenanfang
Impressum | Privacy | Sitemap | Cookies | Webdesign Agentur
Cookies auf dieser Webseite
Wir verwenden Cookies um Informationen zum Navigationsverfahren der Nutzer zu sammeln und erlauben das Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Weitere Informationen:
Privacy - Cookie-Erklärung - Impressum
Auswahl bestätigen Alle akzeptieren