Alles, nur kein neuer Lockdown! Um einen solchen zu verhindern, hat sich Südtirols Wintertourismus nach einem Totalausfall im vergangenen Jahr auf die neue Wintersaison vorbereitet – und mit ihm auch die Wipptaler Skigebiete, Am Roßkopf und Ratschings wird am Samstag (4. Dezember) die Saison eröffnet, in Ladurns am 18. Dezember.
Wer in diesem Winter skifahren will, muss ab dem Alter von zwölf Jahren bereits beim Kauf des Skipasses den Grünen Pass vorweisen (2G). Skipässe sollen vorrangig online verkauft werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Über eine App werden die Daten des Skipasses sowie des eigenen Green Pass eingegeben. Ist der Green Pass gültig, so wird der Skipass für diesen Tag aktiviert. Wer einen Mehrtagesskipass oder einen Saisonskipass hat, muss vor Beginn eines jeden Skitages die Aktivierung über die App durchführen. Wird eine Tageskarte gekauft, so erfolgt die Kontrolle direkt beim Kauf. Dadurch ist es möglich, dass täglich nur eine Green-Pass-Kontrolle gemacht werden muss und nicht jedesmal, wenn eine Anlage genutzt wird. Der Green Pass ist nur für den Zugang zu geschlossenen Aufstiegsanlagen notwendig. Der kleine Schlepplift im Dorf ist somit nicht davon betroffen. Die Sicherheitsbehörden werden diesbezüglich stichprobenartig Kontrollen durchführen; Verstöße werden mit Strafen zwischen 600 und 1.500 Euro geahndet.
Geschlossene Bahnen wie Gondel- oder Seilbahnen bzw. Sessellifte mit geschlossener Haube dürfen nur zu 80 Prozent ausgelastet werden, Fahrgäste müssen einen Sicherheitsabstand einhalten und ab einem Alter von sechs Jahren eine chirurgische Maske tragen. Offene Sessellifte oder Schlepplifte dürfen zu 100 Prozent ausgelastet werden.
Für die neue Wintersaison gerüstet haben sich auch die Wipptaler Skigebiete. Im Skigebiet Roßkopf wird die Kontrolle des Green Pass über die eigens dafür entwickelte App möglich sein; wer nicht über ein Smartphone verfügt, kann sich weiterhin vor Ort an die Mitarbeiter an der Kasse wenden. „Eine Neuerung gibt es insofern, dass wir heuer kein Jahresabo anbieten, sondern eine Saisonkarte“, so Präsident Hannes Stofner. Der Grund dafür ist einmal der geplante Austausch der Umlaufbahn; zudem „wollen wir damit unseren Kunden in dieser unsicheren Zeit etwas Sicherheit geben“.
Das Skigebiet Ratschings wartet mit einigen Neuerungen auf. „Wir haben auf der ‚Waldabfahrt‘ von der Wasserfalleralm nach Blosegg eine Pistenverbreiterung durchgeführt, die Pistenbreite wurde fast verdoppelt“, so Präsident Josef Schölzhorn. Zudem wurden der Schlepplift und der Übungshang erneuert sowie die Rodelbahn etwas versetzt. „Auch in Bezug auf die Corona-Maßnahmen sind wir gut vorbereitet“, betont Schölzhorn. Neben den allgemeinen Maßnahmen gibt es direkt neben dem Eingang einen neuen Kassenautomat, bei dem gleichzeitig mit dem Parkticket auch ein Skipass erworben werden kann. Als besonderer Bonus für Gäste wird an den Wochenenden an der Talstation eine Covid-Teststation eingerichtet.
Im Skigebiet Ladurns finden Skifahrer die nagelneue Hochgeschwindigkeits-10er-Kabinenbahn „Ladurns“ mit einer Länge von 1.623 m und einer Beförderungskapazität von 2.000 Personen pro Stunde vor, die von Leitner ropeways in diesem Jahr realisiert wurde. An der Mittelstation wurde eine Skiwiese für Anfänger angelegt, die über den Tellerlift „Holzstube“ erreicht wird; der Tellerlift weist eine Länge von 204 m und eine Beförderungskapazität von 720 Personen pro Stunde auf. „Die Anlegung einer Skiwiese inmitten des Skigebiets stellt mit Sicherheit eine große Aufwertung und einen großen Schritt nach vorne dar“, ist Präsident August Seidner überzeugt. Eröffnet wird die Saison in Ladurns kurz vor Weihnachten am 18. Dezember.
In einem Punkt sind sich alle einig: „Wichtig ist, dass die Grenzen offen bleiben, damit der Skibetrieb aufrecht erhalten werden kann.“