Gesellschaft
Hilfseinsätze für burmesische Flüchtlinge
18.04.2022
Die Welt scheint nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Tagtäglich erreichen uns furchtbare Bilder aus der Ukraine – grausame Kämpfe mitten in Europa. Das Leid macht uns betroffen und wir wollen helfen und Solidarität zeigen. Das ist gut und richtig, doch auch in Myanmar (Burma) ist die Lage der Einwohner unmenschlich, denn es herrscht Bürgerkrieg.
Doch diese Bilder erreichen uns kaum, denn Myanmar – ein Land, in dem nach einem zehnjährigen Demokratisierungsprozess seit Februar 2021 wieder eine brutale Militärdiktatur herrscht, hat sich quasi von der Außenwelt abgeschottet. Die Lage hat sich speziell in den letzten Monaten drastisch verschlimmert, fast täglich kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem staatlichen und dem ethnischen Militär. Dadurch sind tausende Menschen gezwungen ihre Dörfer zu verlassen – Kinder, alte und gebrechliche Menschen genauso wie Väter und Mütter müssen fliehen. Sie fliehen zu Fuß mit dem wenigen das sie am Leibe haben und tragen können. Die Menschen müssen ihrer ohnehin schon spärlichen Existenzgrundlage den Rücken kehren. Aber wohin fliehen, wenn einen benachbarte Länder nicht aufnehmen wollen? Thailand zum Beispiel nimmt Flüchtlinge nur für sehr kurze Zeit auf, denn sobald die aktiven Kampfhandlungen in den Dörfern vorbei sind, werden sie wieder zurückgeschickt in ihre ausweglose Situation. Schutz bietet dann nur noch der Dschungel und das Flussufer des Grenzflusses Irrawaddy. Dort sind die Menschen zumindest in Sicherheit und werden von „Helfen ohne Grenzen“ mit Notfallpaketen versorgt. Etwa 20.000 Menschen haben sich im Wald und am Flussufer niedergelassen, aber es mangelt dort an allem. „Leider ist es uns nicht erlaubt, die Grenzbrücke nach Myanmar zu überqueren, um direkt vor Ort Hilfe zu leisten, deshalb versorgen wir derzeit die Menschen direkt durch den hüfthohen Fluss mit dem Lebensnotwendigsten“, heißt es bei der Hilfsorganisation. „Wir legen die Hilfspakete auf thailändischer Seite am Flussbett ab, die Menschen durchwaten den Fluss und holen sich ihre Hilfsration. Ein äußerst kräfteraubendes und gefährliches Vorgehen, aber eine andere Möglichkeit besteht derzeit nicht. Wir tun alles, um das Leid der Menschen zu mildern und verteilen Lebensmittel wie Trockenfisch, Reis, Öl, Nudeln, Trinkwasser aber auch Hygieneartikel, Matten, Moskitonetze und Schutzplanen. Sobald die thailändische Regierung einen Übertritt erlaubt, versorgen wir die Menschen auf thailändischer Seite – wie schon im Dezember und Jänner – mit Essen und Hygieneartikel. 193.000 Mahlzeiten wurden in diesen Monaten verteilt.“
Spendenkonto
Helfen ohne Grenzen EO
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