Kultur
Vorstellung der Sterzinger Neujahrsentschuldigungskarte
06.12.2022
Die Neujahrsentschuldigungskarte der Stadt Sterzing hat in diesem Jahr die Künstlerin Doris Moser aus Valgenäun gestaltet. Die Karte wird am MIttwoch (7. Dezember) um 18.00 Uhr im Rathaus vorgestellt. Ebenfalls im Rathaus werden während der Zeit des Weihnachtsmarktes die Neujahrsentschuldigungskarten der letzten 25 Jahre ausgestellt.
Mit ihrem Werk „Neschtl“, angefertigt in Gouache und Kreide auf Leinwand, lädt sie zum gemeinsamen Innehalten und Rasten ein: „In meinen Bildern entdecke ich gemeinschaftliches Rasten als eine ursprüngliche Überlebensstrategie wieder. Auf der Leinwand kreiere ich einen Ort – ein Neschtl –, in dem Zeit und Raum für Reflexion und Entwicklung bereitstehen. Der Jahreswechsel ist ein Moment des Innehaltens, des Erinnerns und des Aufatmens, eine Möglichkeit, in unser Neschtl zurückzukehren, um gemeinsam zu roschtn.“
In das Motiv eingebaut ist der Blick aus der Vogelperspektive auf den historischen Stadtkern von Sterzing.
Die limitierten und signierten Kunstdrucke sind im Geschenketui zum Preis von 50 Euro in der Raiffeisenkasse Wipptal, der Stadtbibliothek Sterzing und an den vier Adventswochenenden auch im Ruheraum des Weihnachtsmarktes in der Sterzinger Altstadt erhältlich. In der Stadtbibliothek Sterzing und im Ruheraum des Weihnachtsmarktes können zum Preis von 30 Euro auch Neujahrsentschuldigungskarten der vergangenen 25 Jahre erworben werden. Wie im vergangenen Jahr wurde die Karte auch heuer wieder zweisprachig gedruckt.
Mit dem Verkauf der Kunstdrucke werden Menschen in Not und soziale Projekte unterstützt. Der Erlös wird zu gleichen Teilen an den Vinzenzverein Sterzing sowie an die deutsche und italienische Pfarrcaritas verteilt.
Die Tradition der Neujahrsentschuldigungskarte geht in Sterzing auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Sie ersetzte die damals übliche, aber überhand nehmende Geste, Neujahrswünsche persönlich zu überbringen. Als Entschuldigung für die nicht überbrachten Wünsche wurde damals das Billett eingeführt. Schon damals wurde der Erlös daraus dem Armenfonds zugeführt.
Doris Moser wurde 1987 in Sterzing geboren. Nach Studien in Florenz und Salzburg gründete sie 2012 die Künstlerinnengruppe „Bockstuhlplatte“. Als Mitglied im Südtiroler Künstlerbund und als Obfrau des Vereins für Kunst und Kultur LURX ist sie seit 2017 in der Südtiroler Kunstszene aktiv. An der Bildnerischen Hochschule in Innsbruck lehrt sie seit 2018 im Bereich Malerei. Heute lebt und arbeitet sie in Valgenäun und Innsbruck.
Ausstellung
Die diesjährige Ausgabe der Neujahrsentschuldigungskarte wird im Sterzinger Rathaus in der Weihnachtszeit von der Ausstellung „Neschtl“ der Künstlerin Doris Moser sowie einer Ausstellung der Neujahrsentschuldigungskarten der vergangenen 25 Jahre begleitet. Ebenso kann im gotischen Sterzinger Ratssaal die historische Krippe der Gemeinde aus dem 18. Jahrhundert bestaunt werden. Die Ausstellungen sind in der Zeit des Weihnachtsmarktes während der Bürozeiten der Gemeindeämter zugänglich. Vom 8. bis zum 11. Dezember kann die Ausstellung zusätzlich von 11.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden.