Verkehr
LKW-Transit am Brenner steigt und steigt und steigt und …
09.01.2023
Geschundener Brennerpass: 2,48 Millionen Brummis! 11,2 Millionen PKW! 13,9 Millionen Fahrten über den Brenner! 2,4 Millionen Fahrzeuge mehr als im Vorjahr! Über 38.000 Fahrzeuge pro Tag! Knapp 1.600 pro Stunde! Mehr als 26 pro Minute!
Laut jüngsten Zahlen des österreichischen Autobahnbetreibers Asfinag hat der LKW-Transitverkehr über den Brenner im Jahr 2022 alle bisherigen Rekorde noch einmal gebrochen. An der Baustelle Schönberg wurden nach einer kurzen Delle in den Pandemiejahren (-6,3 % im Jahr 2020) alle bisherigen Schwerverkehrszahlen über die immer noch billigste Alpentransitroute übertroffen. Damit wurde nicht nur eine Zunahme (+1,35 %) im Vergleich zum Vorjahr gezählt. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 schlängelten sich mit 2,47 Millionen Schwerfahrzeugen im vergangenen Jahr so viele Schwerlastfahrzeuge über den billigsten und niedrigsten Alpenpass wie nie zuvor.
Zu einer Verkehrszunahme kam es auch beim PKW-Verkehr: Auch dieser hat im Vergleich zu 2021 von 8,9 Millionen Fahrzeugen auf rund 11,2 Millionen Autos zugenommen. Zurückzuführen ist dies zu einem wesentlichen Teil auch auf neu erstarkte Reiselust nach pandemiebedingten Reisebeschränkungen.
Ohne die schon lange geforderten verkehrsbeschränkenden Maßnahmen der Politik zum Wohle der Gesundheit der Anrainer und einer höchst überfälligen Verkehrsregulierung wird der Verkehr wohl bald kollabieren. Vielleicht muss es ja wirklich so weit kommen. In Nordtirol kämpft man seit Jahren beherzt und vehement gegen den Moloch des Straßenverkehrs durch den engen Alpenkorridor an. Dem Widerstand der Frächterlobby, vor allem aus Italien, hat man sich bisher erfolgreich widersetzt und wird dies auch weiterhin tun. Mit verschiedensten Anti-Transit-Maßnahmen und Blockabfertigung. Es gibt nun zwar auch erste Anzeichen, dass die Politik südlich des Brenners zu reagieren beginnt. Was anderes bleibt ihr wohl auch nicht mehr übrig. De facto geschehen ist bisher aber nichts. Von einer grenzüberschreitenden Gesamtlösung wird immer wieder geredet, aber eben nur geredet. Und so dürfte der Verkehr auch in diesem Jahr weiter steigen.
lg