Sport
14. Sterzinger Lawinenseminar in der Praxis
23.01.2023
Vor kurzem ging der praktische Teil des 14. Sterzinger Lawinenseminar, veranstaltet von der Bergrettung Sterzing, in Kalch in der Gemeinde Ratschings über die Bühne.
Um den Kurs auch effizient gestalten zu können, konnten leider „nur“ 85 Teilnehmer das Praktikum besuchen. Das Interesse nach dem Seminarabend im vergangenen November war enorm, ohne weiteres hätte nochmals ein Kurs voll belegt werden können.
Am Beginn der Veranstaltung erklärte Bergführer Maurizio Lutzenberger anhand eines Kurzvortrags das richtige Verhalten zur Kameradenrettung. Es folgte ein Referat von Lukas Rastner, seines Zeichens Angestellter beim Lawinenwarndienst Südtirol. Dieser gewährte einen vertieften Einblick in den „Lawinenreport“.
Nachher ging es aufgeteilt in Gruppen ins Gelände. Es galt, vier Stationen zu durchlaufen. Station 1 beinhaltete die Tourenplanung. Es wurden trotz der etwas prekären Schneelage Schneeprofile gegraben. Großes Augenmerk wurde auf die Tourenausrüstung gelegt. Diese wurde kontrolliert und deren Verwendung erläutert.
Bei Station 2 erklärte man die verschiedenen Funktionen der Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS), nachher galt es, die vergrabenen LVS-Geräte zu finden und mit einem Sondentreffer den Fund zu bestätigen.
Station 3 beinhaltete das Verhalten bei etwaigen Lawinenunfällen sowie das Sondieren auf verschiedenen Gegenständen, um ein Gespür dafür zu erhalten. Zum Abschluss dieser Station musste unter Zeitdruck eine verschüttete „Person“ so schnell wie möglich gefunden und fachgerecht ausgeschaufelt werden. Das Ziel war, die über 1 m verschüttete Puppe innerhalb 15 Minuten freizulegen.
Bei Station 4 legte man besonderes Augenmerk auf die Erste Hilfe bei Lawinenunfällen bzw. bei Notfällen im Winter und die richtige Betreuung bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Zusätzlich erklärte man das richtige Verhalten und die Zeichensprache bei Hubschraubern.
Die Bergrettung hofft damit einen wichtigen Beitrag zur Unfallvermeidung sowie zum richtigen Verhalten bei Notfällen gegeben zu haben. Das Interesse der Teilnehmer war jedenfalls groß und die Rückmeldungen sehr positiv.