Umwelt
Aktuelle Fragestunde über fachärztliche Visiten und sanitäre Fachleistungen
08.02.2023
Bei der Aktuellen Fragestunde am Dienstag (7. Februar) brachte der Landtagsabgeordnete Franz Ploner (Team K) u. a. die Wartezeiten für fachärztliche Visiten und sanitären Fachleistungen mit der Prioritätsklasse D zur Sprache.
Im Februar 2019 wurde der Nationale Plan zur Verwaltung der Wartezeiten (PNGLA) 2019–2021 genehmigt. Dieser definiert die Prioritäten und den maximalen Zeitrahmen für die Erbringung von Fachvisiten, Untersuchungen, Krankenhausaufenthalten und chirurgischen Eingriffen durch den Gesundheitsdienst definiert. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat einen Mehrjahresplan (2016–2020) mit einer Reihe von Maßnahmen verabschiedet hat, mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 die Wartezeiten für alle fachärztlichen Visiten und sanitären Fachleistungen mit der Prioritätsklasse D/aufschiebbar zu reduzieren.
Wartezeiten für Klasse D
Bis zum heutigen Zeitpunkt sei das Gegenteil eingetreten, so Landtagsabgeordneter Franz Ploner. Er erkundigte sich bei der Landesregierung nach den Gründen, weshalb die Wartezeiten trotz Mehrjahresplan des Sabes für die Klasse D weiter zunehmen und welche strukturellen, organisatorischen und verwaltungstechnischen Maßnahmen der Sanitätsbetrieb bis zum Jahr 2020 vorgenommen habe, um die Wartezeiten zu reduzieren. Außerdem fragte er nach, ob das das zentrale Vormerksystem CUP durch seine rigide Struktur nicht das Gegenteil bewirkt habe, ob über die einzelnen Fachambulanzen noch vorgemerkt werden kann und welche Maßnahmen Politik und Sanitätsbetrieb planen, um die fachärztlichen Wartezeiten zu reduzieren.
Hauptgrund Pandemie
Der Hauptgrund für die derzeitigen Wartezeiten sei die Pandemie, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher. In jener Zeit hätten sich die Probleme vergrößert und die Wartezeiten angehäuft. Ab 2020 seien verschiedene Maßnahmen ergriffen worden, so wurde beispielsweise ein einheitliches Softwaresystem eingeführt, zur Vermeidung des Nichterscheinens bei Untersuchungsterminen werde den Patienten eine SMS geschickt, zur Erinnerung und als letzte Möglichkeit zur Absage. Vor dem einheitlichen Vormerksystem hätten die Bürger bei verschiedenen Stellen anrufen müssen. Über die Fachambulanzen könnten weiterhin Termine vorgemerkt werden. Ziel der Politik sei es nun, mehr Leistungen zu erbringen, denn nur so könne man die Wartezeiten deutlich abbauen. Es gelte auch, nicht angemessene Verschreibungen zu vermeiden. Dazu brauche es eine bessere Zusammenarbeit zwischen Allgemein- und Fachmedizinern, was mit regelmäßigen Videokonferenzen erleichtert werde. Die Folgevisite solle in Zukunft bereits bei der Erstvisite vorgemerkt werden.
Ploner wies darauf hin, dass seit 2019 die Leistungen um 46 Prozent abgenommen hätten, weit mehr als im Trentino. Derzeit würden Kontrollvisiten oft in anderen Krankenhäusern vorgemerkt als in jenen der Erstvisite. Da funktioniere das Vormerksystem nicht.
(Pressedienst Landtag)