Am Samstag (25. März) hat die Skischule Ratschings im Rahmen einer kleinen Feier in der Zirmstube des Bergrestaurants im Skigebiet Ratschings-Jaufen ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Skischulleiter Armin Volgger hatte dazu die Gründungsmitglieder, zahlreiche ehemalige Skilehrer, Ehrengäste aus Tourismus und Politik sowie die heutigen Mitglieder der Skischule zu einem Umtrunk eingeladen. Thomas Siller führte gekonnt durch den Nachmittag.
Man schrieb das Jahr 1973 – das Skigebiet Ratschings war noch gar nicht eröffnet –, als unter der Federführung von Sepp Messner beim Skilift Kalch/Jaufen eine Skischule eröffnet wurde. Nach jener am Roßkopf war dies die zweite Skischule im Bezirk. Messner war damals als Volksschullehrer in Innerratschings tätig. Seiner Zeit weit voraus, erkannte er gemeinsam mit Vinzenz Larch schon zu jener Zeit die zukünftige Bedeutung des Skitourismus in unserem Gebiet. Als Trainer der italienischen Skinationalmannschaft zählte Messner zu den Vätern des Erfolgs der „Valanga Azzurra“. Deshalb brauchte er in Ratschings fleißige Helfer, um das Projekt Skischule auf die Beine zu stellen. Diese fand er in Oswald Salcher und Giorgio Fontana aus Franzensfeste und Josef Siller aus Kalch. Siller, genannt „Ealer Seppl“, wurde auch zum ersten Skischulleiter bestimmt. Bereits nach zwei Jahren übergab er dieses an Salcher, der es für sieben Jahre innehatte.
Die Anfangsjahre – an sie erinnerten Sepp Messner, Oswald Salcher und Giorgio Fontana in emotionalen Worten – waren alles andere als einfach. Obwohl die Skischule nach der Eröffnung des Skigebietes Ratschings-Jaufen im Jahr 1974 bereits auf zehn Mitglieder angewachsen war, verfügte sie nicht einmal über ein eigenes Telefon, um Reservierungen entgegenzunehmen, geschweige denn über ein adäquates Büro. Ein solches musste erst mit eigenen Mitteln und in vielen Arbeitsstunden an der Talstation errichtet werden.
1982 übernahm Rudolf Polig die Leitung der Skischule, musste diese aufgrund neuer Regelungen aber nach fünf Jahren wieder abgeben. Auf ihn folgte mit Luis Leitner der erste „waschechte“ Ratschinger auf dem Posten des Skischulleiters – und blieb es für mehr als drei Jahrzehnte.
Nach dem Bau der Tiefgarage an der Talstation konnte die Skischule ihr heutiges Büro beziehen, das den modernen Bedürfnissen entspricht.
Während Ehrengast Flavio Prinoth von der Landesberufskammer der Skilehrer über das Image des Skilehrers im Laufe der Zeit sprach, berichteten die beiden jungen Skilehrer Philipp Pixner und Carmen Saxl über ihre Tätigkeit aus heutiger Sicht. Vize-Bürgermeister Thomas Strickner überbrachte die Grüße der Gemeindeverwaltung, Josef Schölzhorn, Präsident der Ratschings-Jaufen GmbH, dankte der Skischule für die wertvolle Zusammenarbeit. Eine kleine Fotoausstellung ließ die vergangenen 50 Jahre der Skischule Revue passieren. Fabian Kruselburger unterhielt mit seiner Steirischen Harmonika die Festgäste.
Zum Abschluss überreichte Skischulleiter Armin Volgger den Gründungsvätern der Skischule, die zuvor Anekdoten aus den Anfangsjahren erzählt hatten, eine Ehrenurkunde.
Heute arbeiten knapp 60 Ski-, Snowboard- und Langlauflehrer auf den Skipisten und Loipen der Gemeinde Ratschings für die Skischule, weitere 15 Mitarbeiter sind in den Bereichen Sekretariat, Skikindergarten und Kinderpark tätig. „Die Skischule Ratschings ist für die kommenden Jahre gut aufgestellt und wächst mit Sicherheit mit den steigenden Ansprüchen der Gäste mit“, so Skischulleiter Armin Volgger.
Im Bild (v. l.) Skischulleiter Armin Volgger und Flavio Prinoth mit den Gründungsvätern Giorgio Fontana, Sepp Messner und Oswald Salcher
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Foto © Stefano Orsini