Am Freitag (14. April) stellte Dario Massimo vor der stimmungsvollen Kulisse des alten Magazzino in der Festung Franzensfeste vor einem großen Publikum sein neuestes Buch „... e arrivò il riscaldamento“ vor.
Paolo Guerriero, ein Freund des Autors, der ebenfalls aus Franzensfeste stammt, konnte dazu Bürgermeister Thomas Klapfer, der gleichzeitig als Präsident des Kulturvereins Oppidum fungiert, Vize-Bürgermeister Richard Amort, dem Direktor des Landesmuseums Franzensfeste Emanuel Valentin und Landesrat Massimo Bessone begrüßen. Musik und Lesungen wurden von dem eigens für diesen Abend kreierten Trios, bestehend aus Gitarrist Luis Zöschg sowie Giorgia Bracchi und Luca Masiello, arrangiert.
Das neue Buch von Dario Massimo entpuppt sich als ein Mosaik, das durch Geschichten, Beobachtungen, Überlegungen langsam ein Bild von Franzensfeste entstehen lässt, das wiederum zu einem Vergleich zwischen der alten und der neuen Identität des Dorfes entstehen lässt, das von Immigration und Migration geprägt ist.
Diesmal analysiert der Autor die 1970er Jahre, lange vor dem durch das Schengener Abkommen diktierten Umbruch, der die Aufhebung der bürokratischen Grenzen und die von nicht weniger als 27 Speditions- und Zollabfertigungsstellen zur Folge hatte. In der Folge zogen Dutzende von Familien in die Nachbargemeinden um, vor allem nach Brixen, umzog, was zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung der mit den Eisenbahnaktivitäten verbundenen Gebäude führte, die von ihrer Bauweise her alt und nicht an das „modernen“ bürgerliche Leben angepasst waren.
Massimo bringt den Leser dazu, das zu sehen, zu fühlen, zu fürchten, zu lieben und zu denken, was die Figuren sehen, fühlen, fürchten und lieben oder denken, indem er Beschreibungen von Orten und Ereignissen festhält, die der Geschichte der Großeltern, Urgroßeltern, Vorfahren ähnlich ist. Das Ich einer jeden Figur wird zu einem Blick, einem Gefühl, einer Hülle, in der das Rauschen der Welt widerhallt: Es vervielfältigt sich, es verdoppelt sich, aber es ist immer noch mit dem einzelnen verbunden, mit seinen Leidenschaften, seinen Ängsten, seinen Träumen. Und so werden durch die Analyse des „Kleinen“, des Unbedeutenden, des Mikrokosmos und seiner menschlichen Wechselfälle die Dinge, die in die Abstraktion der Geschichten hineingesogen werden, in ihrer Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit verteidigt. Der Autor versucht sie zu retten, so wie man versucht, geliebte Dinge aus einem sinkenden Schiff zu retten: indem er auf das Topos des „Doigen“ zurückgreift, das „von hier“ des Ius soli, dem das Fremde gegenübergestellt wird.