Gesellschaft
Skitourengeher lösen zwei Lawinen aus
03.05.2023
Am Samstag (29. April) haben Skitourengeher im Stubaital zwei Lawinen ausgelöst.
Beim Abfahren von der Schaufelspitze in den Stubaier Alpen gelangte eine dreiköpfige Tourengruppe aus Deutschland und den Niederlanden (30, 25 und 21 Jahre) gegen 11.25 Uhr zu einem Hang, den die drei Männer queren wollten.
Vor dem Einfahren führten sie durch Hinuntertreten von Wechten Stabilitätstests der Schneedecke durch. Im Zuge dieser Versuche löste sich plötzlich auf einer Seehöhe von rund 3.100 m eine Schneebrettlawine. Die zuerst schmal verlaufende Schneebrettlawine zog sich im unteren Verlauf trichterförmig in die Breite (ca. 150 m) und kam im flachen Auslauf des Hanges nach etwa 600 m zum Stillstand.
Weil die Gruppe nicht den gesamten Hang einsehen und eventuelle verschüttete Personen nicht ausschließen konnte, wurde eine Meldung über die Leitstelle Tirol abgesetzt. Nach entsprechenden weiteren Abklärungen konnte ausgeschlossen werden, dass Personen verschüttet oder zu Schaden gekommen waren.
Weiterer Lawinenabgang
Am selben Tag beabsichtigte eine dreiköpfige Skitourengruppe aus Tschechien, eine Hochtour auf die Östliche Seespitze im Gemeindegebiet von Neustift i. St. zu unternehmen. Dabei entschied sich die Gruppe, in gerader Linie den etwa 34 bis 40° steilen Nordwesthang in Spitzkehren aufzusteigen.
Gegen 11.20 Uhr, auf einer Meereshöhe von 3.300 m, löste sich direkt unterhalb vom Gipfelgrat ein paar Meter unterhalb der Gruppe eine rund 700 m lange und 100 m breite Schneebrettlawine.
Von der Gruppe wurde niemand von der Lawine erfasst. Eine nachkommende vierköpfige Gruppe befand sich rund 300 Höhenmeter unterhalb des Lawinenanrisses. Diese Gruppe blieb ebenfalls schadlos. Nach entsprechenden weiteren Abklärungen konnte ausgeschlossen werden, dass weitere Personen verschüttet oder zu Schaden gekommen waren.
An diesem Tag herrschte in den genannten Gebieten oberhalb von 2.600 m Lawinenwarnstufe 2. Der gesicherte Skiraum vom Skigebiet Stubaier Gletscher war durch den Lawinenabgang nicht betroffen.