Gesundheit
Teddybärspital in Sterzing
18.05.2023
Am 11. Mai organisierte die pädiatrische Abteilung des Krankenhauses Sterzing in Zusammenarbeit mit der Spitalschule und dem Weißen Kreuz das Teddybärspital.
Krankenhausbesuch der Großeltern, Erkrankung im familiären Umfeld, bevorstehender Arztbesuch für die Jahreskontrolle …: Die meisten Kinder kommen schon früh mit dem Gesundheitswesen in Kontakt. Doch wer geht schon gerne zum Arzt? Um den Kindern die Angst vor dem Arztbesuch zu nehmen, hat die pädiatrische Abteilung des Krankenhauses Sterzing in Zusammenarbeit mit der Spitalschule und dem Weißen Kreuz das Projekt „Teddybärspital“ gestartet und im Rahmen des Pilotprojektes vorerst die deutschen Grundschulen des Wipptals eingeladen. Die Spitalclowns standen den Kindern und Plüschtieren tatkräftig zur Seite.
„Das Projekt soll Kindern auf spielerische Art und Weise die Angst vor Ärzten, Ärztinnen und Krankenhäusern nehmen, in Kontakt mit der Medizin treten, Vertrauen u schaffen und eine gewisse Neugier zu wecken, sodass schließlich ein Krankenhausbesuch mit positiven Assoziationen verbunden wird“ so Micòl Cont, Primarin der Pädiatrie Sterzing, die das Projekt auch als Investition in die Zukunft sieht. „Vielleicht können wir für später das eine oder andere Kind für einen Beruf im Sanitätswesen gewinnen.“
Beim Besuch im Krankenhaus Sterzing erlebten die Kinder zusammen mit ihren ,,kranken“ Plüschtieren den Krankenhausalltag hautnah mit. Kinder schlüpften in die Rolle der Eltern, und Ärzte kümmerten sich als so sogenannte Dr. Teds engagiert um das Wohl der Patienten. Einfach und spielerisch führten sie die Kinder in die Anatomie und Funktion des Körpers ein und zeigen ihnen, wie sie u. a. bei Nasenbluten oder Schürfungen richtig handeln können. Die Kinder erlebten dadurch eine angstfreie Arzt-Patienten-Situation, ohne selbst Patient zu sein: Zuerst wurden durch den Anamnesebogen die Symptome des Plüschtiers erhoben, damit anschließend die passenden Untersuchungen durchgeführt werden konnten. Im Labor wurden das Blut und der Urin des Plüschtieres untersucht. Mithilfe der diagnostischen Bildgebung wurde mit selbst gebastelten Röntgen-, CT-, und EKG-Geräten nach Erkrankungsursachen gesucht, um die Plüschtiere im Anschluss korrekt zu behandeln, zu gipsen oder gar zu operieren. Bei allen Untersuchungen halfen die Kinder tatkräftig mit.
Die Kinder durften auch den Rettungswagen des Weißen Kreuzes besichtigen, wo die Einsatzkräfte Fragen der Kinder beantworteten. In der Teddybärspital-Apotheke gab es dann als krönenden Abschluss noch „Rescue- Gummibärchen“.
Die Idee des Teddybärspitals stammt ursprünglich aus Uppsala in Schweden und wurde 1999 von Medizinstudierenden an der International Federation of Medical Students' Association (IFMSA) ins Leben gerufen. Heute werden weltweit Stofftiere von sogenannten Dr. Teds (oder Teddydocs) im Teddybärspital behandelt.
(www.sabes.it)
(LPA -