Seit über 50 Jahren – seit 1971 – verbindet Kitzbühel und Sterzing eine enge und fruchtbare Städtepartnerschaft. Mit der Sommerausstellung „Leidenschaft Kunst“ im Museum Kitzbühel wird ihr ein weiteres sehenswertes Kapitel hinzugefügt.
Gezeigt werden über 120 Werke von Sammlern aus den beiden Orten in Nord- und Südtirol. Zeitlich spannt sich der Bogen von Künstlern vom 19. bis ins 21. Jahrhundert, thematisch reicht der Bilderreigen in sieben Räumen von der zeitgenössischen Kunst über Stadtbilder von Kitzbühel und Sterzing um 1900 sowie von Alfons Walde und seinen Zeitgenossen bis hin zu expressionistischen, abstrakten und konstruktivistischen Werken nach 1945. Zu sehen sind u. a. Arbeiten von Carla Accardi, Anselm Kiefer, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Maria Lassnig, Albin Egger-Lienz, Rudolf Wacker, Rachel Libeskind, Franz Sedlacek, Lyonel Feininger, Xenia Hausner und Dorothea „Pumpi“ Lamberg.
Die Vernissage am 16. Juni stieß auf so großes Interesse, dass sogar die Bühne zum Stehplatzbereich erweitert werden musste. Die große Delegation aus Südtirol wurde angeführt von den beiden Bürgermeistern Peter Volgger (Sterzing) und Verena Überegger (Freienfeld), aus Innsbruck reiste Altbürgermeisterin und Stadträtin Christine Opitz-Plörer an, das Heimspiel nicht entgehen ließ sich auch Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler.
Wido Sieberer, Direktor des Museums Kitzbühel, erhofft sich von der Sommerausstellung „im Idealfall eine Win-win-win-Situation“. „Für das Museum Kitzbühel, das eine hochkarätige Kunstausstellung zeigen kann, für die Besucher aus Kitzbühel und der ganzen Welt, die in den Genuss faszinierender Kunstwerke kommen, und für die Sammler, die ihr Glück – dankenswerterweise – mit dem Publikum teilen“, so Sieberer.
Neben den Kuratoren Carl Kraus und Eva Gratl dankte Wido Sieberer vor allem Michael Seeber, seines Zeichens nicht nur Präsident der Leitner AG in Sterzing, sondern auch leidenschaftlicher Sammler. „Er unterstützt die Ausstellung nicht nur mit Leihgaben, sondern auch als Mäzen und organisatorisch“, freute sich der Museumsdirektor. Seeber erzählte in seiner Rede von seinem engen Bezug zu Kitzbühel und seinem Zugang zum Sammlertum. Die Essenz seiner Worte ist auch im ersten Ausstellungsraum des Museums zu lesen: „Ich sehe es als eine moralische Pflicht an, als Sammler die Kunstwerke für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen und ebenso als Sponsor und Organisator mitzuhelfen. Schließlich dürfen Kunstwerke, so denke ich, nicht in Kunstdepots versteckt werden. Man ist es nicht nur dem Maler schuldig, sondern auch dem kunstinteressierten Publikum, die Werke möglichst oft im richtigen Kontext öffentlich zu zeigen.“
Nach einem anspruchsvollen und zum Nachdenken anregenden Performancetalk von Künstlerin Rachel Libeskind, von der auch ein Bild ausgestellt wird, eröffneten die beiden Bürgermeister Klaus Winkler und Peter Volgger die Ausstellung.
Die Ausstellung „Leidenschaft Kunst“ ist bis zum 28. Oktober zugänglich. Der Katalog zur Ausstellung ist gegen eine freiwillige Spende zugunsten des Museum Kitzbühel Förderverein erhältlich.
Kostenlose Führungen gibt es zwischen dem 20. Juli und dem 14. September jeden Donnerstag um 18.30 Uhr. Zu bezahlen ist lediglich der Eintritt ins Museum.
Infos unter www.museum-kitzbuehel.at