Am Sonntag (14. April) trafen sich Delegierte aller Freiwilligen Feuerwehren des Wipptales im Hotel „Lahnerhof“ in Thuins zum 69. Bezirksfeuerwehrtag.
Nach der Begrüßung durch Bezirksfeuerwehrpräsident Michael Siller und einer Gedenkminute für die zehn im Vorjahr verstorbenen Kameraden entrichtete Bürgermeister Peter Volgger seine Grußworte. Kassier Robert Holzer verlas den Kassabericht.
In ihrem Tätigkeitsbericht sprachen Präsident Siller und Bezirksinspektor Martin Soraruf von einem „normalen“ Jahr 2023, in dem jedoch einige schwere Verkehrsunfälle und größere Brände zu bewältigen waren. Insgesamt wurden im Bezirk 448 Einsätze geleistet; davon entfielen 74 auf Brandeinsätze und 366 auf technische Einsätze, auch acht Fehlalarme wurden verzeichnet. Dafür wurden von 3.773 Feuerwehrkräften 7.195 Stunden aufgebracht. Von Unwettern war das Wipptal weitgehend verschont geblieben. „Im Vergleich zum Vorjahr wurde mit einem Plus von 94 Einsätzen wieder ein leichter Anstieg verzeichnet“, so Soraruf. Darüber hinaus wurden von 682 Kräften 51 Brandschutz- und 55 Ordnungsdienste verrichtet, in Summe 3.529 Stunden. Für 338 Ausbildungen und Übungen wurden von 5.059 Wehrleuten 10.321 Stunden aufgewandt. Der Bezirk verfügt derzeit über 274 Atemschutzträger, in der sogenannten „Bezirksatemschutzwerkstatt“ wurde von den zuständigen Warten regelmäßig Masken und Geräte kontrolliert sowie Atemschutzflaschen aufgefüllt.
Fleißige Jugend
Bezirksjugendreferentin Evi Bacher berichtete in ihrem Rückblick von sechs Jugendgruppen im Bezirk (Sterzing, Telfes, Mauls, Ratschings/Mareit, Wiesen und Kematen), denen 89 Jugendliche angehören; 24 davon sind Mädchen. 2023 wurden 19 Jugendliche neu aufgenommen, sieben sind ausgetreten, fünf haben den aktiven Dienst aufgenommen. „Ein Schwerpunkt in der Jugendarbeit die Teilnahme an Bewerben und an der Jugendleistungsprüfung“, so Bacher. Für den Landesjugendleistungsbewerb stellte die Jugendfeuerwehr Mauls gemeinsam mit Sterzing und Mareit eine reine Mädchengruppe auf, die sich für die Olympiade 2024 in Borgo Valsugana qualifizierte. Für den Südtirol-Cup mit Etappen in Antholz, Salurn und Brixen schaffte eine Gruppe aus Mauls die Qualifikation. Bacher zeigte sich auch erfreut darüber, dass beim Wissenstest für die Jugendleistungsprüfung sieben Jugendliche das Abzeichen in Gold erlangt haben. Bei der Jugendfeuerwehr-Challenge wurden ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt. Wie jedes Jahr wurde auch 2023 das Friedenslicht übergeben; im Rahmen dieser Aktion konnten knapp 3.000 Euro an Spenden an „Südtirol hilft“ übergeben werden. „Die Jugend ist eine sehr wichtige Aufgabe“, betonte Bacher. „Dadurch kann die Zukunft unserer Wehren gesichert werden, da viele von ihnen nach der Zeit in der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übertreten.“
Ehrungen
Den Höhepunkt der Bezirkstagung stellte die Ehrung verdienter Mitglieder dar. Mit dem Verdienstkreuz in Gold für ihren 40-jährigen Dienst wurden Johann Fuchs und Josef Graus (FF Kematen), Heinz Graus, Kurt Rainer und Thomas Frei (FF Ratschings), Albin Klotz, Thomas Klotz und Roland Mangger (FF Ridnaun), Walter Holzer (FF St. Jakob), Luis Roalter (FF Sterzing), Heinrich Leitner (FF Stilfes) und Peter Thaler (FF Thuins) ausgezeichnet.
Hannes Oberprantacher, Kommandant-Stellvertreter der FF Innerratschings, erhielt für seine 15-jährige Tätigkeit das Verdienstkreuz in Bronze mit Auszeichnung.
Ansprachen und Grußworte
Landesfeuerwehr-Präsident Wolfram Gapp gratulierte den Wehrleuten zu ihrer unentgeltlichen Tätigkeit zum Wohle der Bevölkerung und dankte ihnen und ihren Familien für ihren Einsatz. Die Grüße der Landesregierung überbrachte Landesrätin Rosmarie Pamer, Landesjugendreferent Franz Seehauser hob den Stellenwert der Jugendfeuerwehren hervor. Der Bezirkskommandant von Innsbruck Land Thomas Rainer berichtete über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren, Forstinspektor Philipp Oberegger hob ebenfalls die gute Zusammenarbeit hervor. Grußworte sprach auch Ehrenmitglied Karl Stefan Siller.
Unter „Allfälliges“ wurde das Thema der zurückgehenden Landesbeiträge für die Anschaffung von neuen Einsatzfahrzeugen angesprochen.
Mit einem Ausblick auf das Wahljahr 2025, in dem der Bezirksausschuss neu bestellt wird, und einem Dank an die Politik, den Landesverband, die Blaulichtorganisationen und Behörden, die Wehren im Bezirk und alle Feuerwehrleute beschloss Präsident Siller die Tagung.