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Home → News → Rotwildzählungen gestartet - 23.03.2025 (0 Kommentar/e)
 
 
 
 
Umwelt

Rotwildzählungen gestartet

23.03.2025

Seit dem Jahr 2000 führt der Landesforstdienst jährlich in ganz Südtirol systematische Rotwildzählungen durch, um die Entwicklung der Bestände im Auge zu behalten. Im Falle eines Anstiegs oder Rückgangs der Population kann die forstliche, landwirtschaftliche und jagdliche Bewirtschaftung schnell mit geeigneten Maßnahmen reagieren. Die ersten Zählungen sind diese Woche im Bezirk Brixen vorgenommen worden. Rotwild gehört zur Familie der Hirsche und zu den größten in Europa freilebenden Wiederkäuern. Der Name kommt vom rotbraunen Sommerfell.

Die Zählung von Wildtieren gehört zu den grundlegenden Aufgaben im Wildtiermanagement. Dieses umfasst Bereiche wie Ökologie oder Naturschutz sowie den Ausgleich zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen. Es hat das Ziel, die gemeinsame Nutzung der Kulturlandschaft durch Wildtiere und Menschen in Einklang zu bringen.

Gezählt wird mittels Scheinwerfertaxation bei Nacht, wobei die offenen Flächen mit Scheinwerfern und zunehmend auch schonender mittels Wärmebildkameras beleuchtet und das vorhandene Wild erfasst wird. „Um zu vermeiden, dass Wild doppelt gezählt wird, müssen alle Reviere beziehungsweise Revierteile, die einer Populationseinheit angehören, zum selben Zeitpunkt gezählt werden“, berichtet Dominik Trenkwalder vom Landesamt für Wildtiermanagement. Dies bringt großen organisatorischen Aufwand mit sich: Pro Revier werden mehrere Zählteams benötigt, die sich aus Bediensteten des Landesforstkorps beziehungsweise der Landesabteilung Forstwirtschaft sowie Jagdaufsehern und Jägern zusammensetzen und koordiniert werden müssen.

„Insgesamt lässt sich, wie in ganz Mitteleuropa, über die vergangenen zwei Jahrzehnte ein Aufwärtstrend der Rotwildpopulationen erkennen“, legt Landesforstdirektor Günther Unterthiner dar. Rotwild profitiert von den offenen Kulturlandschaften und letztendlich auch vom globalen Klimawandel: Der erhöhte Nährstoffeintrag und das dadurch zunehmende Wachstum von pflanzlichem Material fördert diesen Trend. Wurden im Jahr 2005 circa 5000 Stück Rotwild landesweit gezählt, waren es in den vergangenen Jahren bei sehr guten Bedingungen knapp 10.000 Stück. Der Anstieg war vor Jahren noch vor allem in der westlichen Landeshälfte zu erkennen. „In den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen zunehmend auch in den zentralen und östlichen Landesteilen, was nicht nur die Jägerschaft, sondern auch die Land- und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen stellt. Aus Erfahrung wissen wir, dass reine jagdliche Maßnahmen nicht wirksam sind. Vielmehr muss ein integrales Management angewandt werden, in dem die Interessen der verschiedenen Landnutzer miteinbezogen werden“, erklärt Unterthiner.

 

 

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