Auf der BBT-Baustelle „H61 Mauls 2-3“ hat die letzte der italienischen TBM den Vortrieb des Haupttunnels West erfolgreich abgeschlossen. Es waren zahlreiche Amtsträger anwesend, um diesen bedeutenden Meilenstein im größten BBT-Baulos zu besiegeln.
Am 2. Mai 2025 hat die letzte italienische TBM auf der BBT-Baustelle „H61 Mauls 2-3“ den Vortrieb des Haupttunnels West erfolgreich abgeschlossen und dadurch einen historischen Meilenstein im größten BBT-Baulos gesetzt. Die Anwesenheit italienischer, österreichischer und europäischer Amtsträger an den heutigen Feierlichkeiten unterstrich einmal mehr die Bedeutung dieses Meilensteins für die Zukunft der grenzüberschreitenden Mobilität.
Alle Anwesenden konnten einen lang ersehnten Meilenstein feiern. Dazu gehörte die TBM-Vortriebsmannschaft, die Flavia auf ihrer Reise durch das Herz der Alpen begleitet hatte. Eine wertvolle Arbeit, die spürbare Vorteile in Bezug auf Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit mit sich bringen wird. Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung und der Einbau der Tübbinge, wobei allein die TBM Flavia rund 65.000 davon eingebaut hat.
Gerade diese Betonfertigteile, die die Innenschale des Tunnels bilden, wurden unter Wiederverwendung von Tunnelausbruchsmaterial hergestellt, wodurch 30% des Ausbruchsmaterials wiederverwendet und die Arbeiten ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft durchgeführt werden konnten.
Vor Flavia hatten bereits zwei TBM die Staatsgrenze erreicht. Serena, die den Großteil des Erkundungsstollens auf italienischer Seite aufgefahren hat, erreichte den Brenner im November 2021. Serenas „Zwillingsschwester“ Virginia war im März 2023 am Brenner angekommen. Und schließlich Flavia: Insgesamt haben die drei auf italienischer Seite in Richtung Brenner eingesetzten TBM knapp 43 km ausgebrochen.
Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer, Vorstände der BBT SE, erklärten: „Diese Leistung ist das Ergebnis der Teamarbeit und des Engagements der gesamten Vortriebsmannschaft. Ein großer Dank geht auch an die Planer, Ingenieure und Geologen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Die erneute Unterstützung aus Europa bestätigt, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist. Gerade in diesem Jahr, in dem wir achtzig Jahre Frieden auf dem Kontinent feiern, wird die Bedeutung unseres Projekts als Brücke zwischen Kulturen und Völkern unterstrichen“.
Herald Ruijters, ehemaliger Deputy Director-General DG MOVE, betonte: „Der BBT stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität dar und ist ein Modell für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa“.
Die Landeshauptleute von Süd- und Nordtirol, Arno Kompatscher und Anton Mattle, bestätigten sowohl die lokale als auch die internationale Bedeutung des Projekts: „Mit Abschluss des Vortriebs auf Südtiroler Seite ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Der Brennerbasistunnel ist ein Jahrhundertbauwerk und ein Zukunftsprojekt für ganz Europa. Mit seiner Fertigstellung werden eine moderne Mobilität und eine effizientere Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene in greifbare Nähe rücken – ein wichtiger Schritt hin zu einem Digital Green Corridor durch die Alpen“, erklärte Kompatscher und Mattle betonte: „Dieser Meilenstein ist von großer Bedeutung und stellt einen weiteren Schritt in Richtung eines zunehmend geeinten und vernetzten Europas dar. Er ist ein großartiges Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit“.
Daniela Lezzi als Vertreterin von RFI betonte: „RFI ist fest von dem Wert dieses Projekts überzeugt. Investitionen in das Eisenbahnnetz sind Investitionen in die europäische Integration, in die Sicherheit, in den ökologischen Wandel sowie in eine modernere und widerstandsfähigere Wirtschaft“.
Gerhard Harer (ÖBB) hob hervor: „Wir freuen wir uns sehr, den erfolgreichen Abschluss dieses rekordverdächtigen Vortriebs mit den italienischen Kollegen begehen zu können, und das gerade in den Tagen des Welttunnelkongresses, der derzeit in Stockholm stattfindet. Damit wird auch der internationalen Fachcommunity eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was alle Beteiligten hier zu leisten im Stande waren. Nun gilt es uns weiter intensiv mit der bahntechnischen Ausrüstung zu beschäftigen mit dem Fokus den BBT als modernes, leistungsfähiges und sicheres europäisches Eisenbahnsystem sicherzustellen“.
Bis zum Abschluss der Vortriebe auf italienischer Seite fehlen nur noch wenige Meter im bergmännischen Vortrieb; insgesamt wurden bereits 85 % der Vortriebe im BBT fertiggestellt.
Foto © BBT SE