Umwelt
Zwei Dämme fürs Siedlungsgebiet
20.05.2025
In Mittewald sichern seit kurzem Schutzdämme Häuser und Infrastrukturen.
Bei der Gefahrenzonenplanung wurde festgestellt, dass Stein- und Blockschlag aus dem bergseitig angrenzenden Hang die darunterliegenden Häuser und Infrastrukturen im Bereich "Wotscher" gefährden. Experten stuften das Gebiet deshalb als rote Zone ein. Um die Sicherheit zu erhöhen und den Anwohnern auch künftig Bauvorhaben zu ermöglichen, hat die Gemeindeverwaltung umfangreiche Schutzmaßnahmen genehmigt und das Ingenieurbüro exact ingenieure mit der Planung eines Schutzdamm-System beauftragt.
Laut geologischen Untersuchungen und Simulationen des Geologiebüros Jesacher können herabstürzende Steinblöcke im Ereignisfall eine Aufprallenergie von bis zu 15.000 Kilojoule erreichen. Angesichts dieser enormen Energie und der günstigen Geländebeschaffenheit ergaben sich zwei Steinschlagschutzdämme als die effektivste Maßnahme. Die beiden, mehrlagig mit Geogittern verstärkten Erdbauwerke verlaufen parallel zum Hang und sind zueinander versetzt. Der bergseitige Damm ist rund 100 Meter lang und bis zu fünf Meter hoch, der talseitige Damm misst eine Länge von 65 Metern und eine Höhe von bis zu sechs Metern. Die Dammböschungen haben eine Neigung von 65 Grad. Bergseitig verstärken Zyklopensteine den Damm, wodurch künftige Wartungsarbeiten erleichtert werden.
Insgesamt wurden rund 11.000 Kubikmeter Material in die Dämme verbaut, davon wurden 7.000 m3 Material direkt vor Ort gewonnen und aufbereitet, das restliche Material stammt aus einer nahegelegenen Deponie des Brennerbasistunnels.
Durchgeführt wurden die Arbeiten mit einem Gesamtbetrag von rund 550.000 Euro von der Firma Brunner & Leiter.
Durch die Dämme wird das betroffene Gebiet im Gefahrenzonenplan zurückgestuft – ein wichtiger Schritt für die Sicherheit und Entwicklung der Ortschaft Mittewald.