Verkehr
... vorerst wieder behoben
24.11.2025
Erneut warteten Schüler aus Mareit-Sonnenseite vergangene Woche vergeblich auf den Schulbus. Nach kurzer Unterbrechung fährt er nun wieder regulär.
Probleme beim Schultransport in Egg und Mareit waren bereits zu Beginn des Schuljahres aufgetreten. In Egg durften von elf berechtigten Kindern lediglich sechs mit einem Kleinbus zur Grundschule nach Stilfes fahren. In Mareit (Sonnseite) kam gar kein Bus. Land, Schulen, Beförderungsdienste, Eltern und Gemeinde einigten sich daraufhin auf eine Übergangslösung: Ein 20-Sitzer-Bus holte die Kinder morgens in Egg bei der Feuerwehrhalle (Sammelstelle) ab und brachte sie mittags wieder von der Schule zurück. Der zuvor in Egg eingesetzte Kleinbus wurde nach Mareit verschoben und pendelte zwischen Sonnseite und Grundschule Mareit.
Um diese Notsituation beheben zu können, erarbeitete das Konsortium der Südtiroler Mietwagenunternehmer (KSM) mit den Gemeinden Ratschings und Freienfeld einen Vorschlag. Dieser sah die Ausgabe von zwei provisorischen Lizenzen für dieses Schuljahr vor. Nach Ausstellung dieser Lizenzen könnten dann drei Kleinbusse eingesetzt werden – zwei in Egg und einen in Mareit. Freienfeld stellte eine Lizenz aus, Ratschings nicht. So kam es, dass in Mareit-Sonnenseite mit 17. November der Kleinbus für Egg abgezogen wurde und die Mareiter Kinder ohne Bus dastanden.
„Hätte sich jeder an die Abmachung gehalten, hätte es keine Unterbrechung gegeben. Hätten wir frühzeitig erfahren, dass Ratschings die Vereinbarung nicht einhalten kann, hätten wir auch rechtzeitig reagieren können“, so KSM-Direktor Georg Gutgsell. Bürgermeister Sebastian Helfer sieht die Verantwortung beim Land bzw. KSM. „Wenn das zuständige Landesamt den Schülertransport nach einer Ausschreibung vergibt, gehe ich davon aus, dass der Vertrag klare Bedingungen für einen reibungslosen Schülertransport enthält“, so Helfer. Die Gemeinde habe ihre Pflicht bereits erfüllt. Vor Schuljahresbeginn habe sie im Rahmen eines Wettbewerbs zwei weitere Lizenzen vergeben. Deren Inhaber wurden jedoch außerhalb von Ratschings für Schülertransporte eingesetzt. Es könne von der Gemeinde nun nicht verlangt werden, ohne Ausschreibung eine weitere Lizenz zu vergeben. Aus dem KSM hieß es dagegen, dass die Vergabe nach einer internen Geschäftsordnung und je nach Verfügbarkeit vor Ort erfolgt.
Die Gemeindeverwaltung Ratschings schlug dem KSM einen Mietwagenbesitzer vor, der den Dienst ab 1. Dezember übernehmen könnte. Das KSM-Mitglied, das bereits zuvor den Dienst in Mareit durchgeführt hat, erklärte sich bereit, ab 24. November einen zusätzlichen Bus für den Schülertransport einzusetzen und hat diesen Dienst nun wieder aufgenommen.
Schwierigkeiten, das gesamte Wipptal mit Busdiensten abzudecken, gibt es bereits seit zwei, drei Jahren. Im kommenden Schuljahr müssen nicht mehr acht sondern zehn Kinder aus Mareit-Sonnseite zur Grundschule gebracht werden, dann braucht es statt einem Kleinbus zwei. An einer guten Lösung müsse unbedingt frühzeitig gearbeitet werden, so eine Mutter. Welches Busunternehmen die Lizenz erhält, sei grundsätzlich egal. „Wir wollen lediglich, dass unsere Kinder ihre Schulpflicht erfüllen können und jeden Tag zur Schule kommen und wieder nach Hause gebracht werden. Nicht mehr.“
(rb)
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