Gesellschaft
Erstickungsgefahr für Kleinkinder
05.12.2025
Jedes Jahr um die Advents- und Weihnachtszeit werden verstärkt Kinder im Krankenhaus behandelt, die Nüsse in den falschen Schlund bekommen haben. Allein im Krankenhaus Bozen werden jedes Jahr sechs bis acht Bronchoskopien in Vollnarkose durchgeführt, um Fremdkörper bei Kindern zu entfernen.
Was viele nicht wissen: Die Inhalation von Fremdkörpern kann tödlich enden. Bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr ist die Zahnentwicklung noch nicht abgeschlossen. Die hinteren Backenzähne fehlen, sodass bestimmte Speisen wie Erdnüsse, Nüsse, Mandeln, Kastanien usw. nicht ausreichend zerkleinert werden können. Da Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf lassen und mit Speisen im Mund lachen, spielen und sprechen, gelangen Teile der Speisen statt in den Magen in die Atemwege.
Dadurch können diese verschlossen werden, was Erstickungsgefahr bedeutet – sowohl unmittelbar nach der Inhalation als auch einige Tage später, wenn der Speiserest nicht ausgehustet wurde und die Bronchien weiterhin verlegt sind. „Diese Fremdkörper können auch Plastikstücke wie Legoteile, Teile eines Kugelschreibers oder andere kleine Stücke sein. Eine besondere Gefahr geht von Erdnüssen aus, da ihre Inhaltsstoffe eine Reizung und Entzündung der Bronchialschleimhaut hervorrufen“, erklärt Primar Dr. Roberto Dongilli.
Es ist deshalb ratsam, Kleinkindern keine Trockenfrüchte zu geben und diese Nahrungsmittel für sie unerreichbar aufzubewahren. Wurde eine Erdnuss oder auch nur ein Teil davon inhaliert, muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
(sabes; Foto: 123 rf)