Gesundheit
Essstörungen: Erleichterter Zugang zur Ernährungstherapie
12.12.2025
Wenn man in Südtirol an einer Essstörung erkrankt, bietet der öffentliche Sanitätsbetrieb einen recht gut strukturierten Therapieverlauf an. Dennoch sind die Kosten für eine Familie, in der eine Person an einer solchen Störung leidet, immer noch recht hoch: Fahrtspesen, wenn eine Betroffene weit weg von zu Hause hospitalisiert wird, alternative Behandlungsmethoden, die Eltern fast immer zu ergänzen versuchen, Ticketzahlungen für Arztbesuche, wenn keine Befreiung vorliegt, Nahrungsergänzungsmittel, die nicht vom nationalen Gesundheitsdienst übernommen werden, usw. Seit 2025 sind auch die einzelnen Besuche der Ernährungstherapie, die bei einer Essstörung ein wesentlicher Bestandteil der Therapie sind und recht häufig stattfinden, kostenpflichtig.
Die Verantwortlichen des Behandlungsnetzes, koordiniert vom Primar der Psychiatrie in Brixen, Roger Pycha, und dem Primar des Dienstes für Diätetik, Michael Kob, haben beim Sanitätsbetrieb und beim Assessorat protestiert, um die notwendigen kostenlosen Leistungen zu erhalten, und die Landesregierung hat ihnen Gehör geschenkt. Ab dem 1. Januar 2026 kann die Ernä#hrungstherapie, die die Beurteilung und diätetische Therapie, die Erstellung des Ernährungsprogramms und die verschiedenen Kontrollen umfasst, für Patient*innen mit Essstörungen, die in Südtirol ansässig sind und über den Befreiungscode für chronische und invalidierende Erkrankungen 005 (Anorexia nervosa, Bulimie) besitzen, kostenlos in Anspruch genommen werden.
Der Antrag wurde vom Dienst für Diätetik und klinische Ernährung Bozen und vom Netzwerk EAT-NET Südtirol gestellt, das alle therapeutischen Dienste und die Fachstelle Essstörungen im Forum Prävention INFES umfasst.
Dies ist ein konkretes Zeichen der Sensibilität und Aufmerksamkeit seitens SABES und der lokalen Institutionen, das den Zugang zur Behandlung erleichtert und die Kontinuität der Therapie für Menschen mit Essstörungen in Südtirol gewährleistet.