Politik
Bürgerversammlung in Mittewald
19.02.2020
Vorgestern (17. Februar) fanden in Franzensfeste und Mittewald Bürgerversammlungen statt, in deren Rahmen Bürgermeister Thomas Klapfer über die Tätigkeiten der Gemeindeverwaltung während der vergangenen fünf Jahre Bericht erstattete. Anschließend konnten die Bürger Fragen stellen und ihre Anliegen vorbringen. Ebenfalls anwesend war der gesamte Gemeindeausschuss mit Vize-Bürgermeister Richard Amort, Ingrid Lorenzin, Thomas Kerschbaumer und Luciana Pivetta.
„Gemeinde sind wir alle“, erklärte Klapfer am Beginn seines Referats – besonders im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen am 3. Mai, wo jeder aufgefordert sei, sich nicht nur Gedanken über mögliche Kandidaten zu machen, sondern eventuell auch selbst zu kandidieren. Wie der Bürgermeister betonte, gehe man in der Gemeinde Franzensfeste vom Vorsatz aus, alle Menschen gleich zu behandeln und nicht nur mit Geboten und Verboten zu arbeiten, sondern vor allem an die Vernunft zu appellieren, besonders in Bereichen, wo die Politik „nicht alles kann“, wie beispielsweise bei der Müllverschmutzung, Hundekot auf Wegen und Wiesen, Autoraserei, Falschparken, Vandalismus und ähnlicher Probleme. Hier sei man auf die Zivilcourage aller Gesellschaftsmitglieder angewiesen, die nicht zögerten, auf ein Fehlverhalten hinzuweisen.
„In den vergangenen Jahren haben wir viele Projekte umgesetzt“, so Klapfer. Dazu zählten u. a. die Verlegung der Glasfaserkabel, die Anschaffung von Unterflur-Müllsammelbehältern, die Umstellung auf LED, die Schaffung der Naherholungszone Sams, die Instandhaltung verschiedener Wanderwege, der Bau der neuen Brücke in Grassstein und der Bau der Trinkwasserleitung in Mittewald. Weiters wurde die energetische Sanierung des Schulgebäudes in Mittewald umgesetzt, ein neuer Kunstrasen auf dem Spielplatz verlegt, Lärmschutzwände errichtet, der Irma-Apor-Platz (Platz am Seeufer in Franzensfeste) neu gestaltet und das Fernheizwerk in Franzensfeste errichtet. Durch die Zusammenarbeit mit der KDE (Komunaldienste Eisacktal) kann im Bereich Trinkwasserversorgung ein Zusatzdienst (Grüne Nummer) angeboten werden, der aber die Geldbeutel der Steuerzahler nicht belastet. „Durch die Speed-Check-Boxen haben wir einen ‚Haufen‘ Geld eingenommen“, erklärte Klapfer, der aber gleichzeitig betonte, dass das nicht der eigentliche Sinn war. Vielmehr sollten die Autofahrer dazu gebracht werden, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten.
Obwohl der Gemeinde Franzensfeste nur wenige Geldmittel zur Verfügung stehen, versucht man dennoch, die Vereine und in besonderem Maße die Feuerwehren zu unterstützen. Auch die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen wird gefördert. Besonders erfreulich für die Gemeinde ist die Gründung eines ElKi-Zentrums in Franzensfeste. Neben den drei großen Playern, mit denen sich die Gemeinde arrangieren müsse – TERNA, BBT SE und RFI – habe man auch in andere Körperschaften investiert, so Klapfer. Beispielsweise war die Autonome Provinz Bozen maßgeblich an der Finanzierung der Brücke in Franzensfeste und des Tunnels beteiligt, die BBT SE finanziert hingegen die Unterführung nach Riol.
Projekte, die noch heuer umgesetzt werden sollen, betreffen die Sanierung der beiden Wohnungen im Schulgebäude von Mittewald, weiters die Errichtung eines neuen Gehsteiges in der Fabrikstraße und die Gestaltung des Parkplatzes gegenüber der Firma „Autotest“. Die großen Themen für die nächsten fünf Jahre werden der Gefahrenzonenplan sein, der großen Einfluss auf die Bautätigkeit in der Gemeinde haben wird, der Verbindungsweg Franzensfeste – Dorf, der in Etappen umgesetzt werden soll, die Umgestaltung des Ex-Anas-Gebäudes, die Sanierung des Mehrzweckgebäudes und der Grundschule. Auch über die Rückwidmung des Geländes der BBT-Baustelle an der Eisackunterquerung sollte man sich bereits jetzt Gedanken machen, so Klapfer abschließend. In der folgenden Diskussion wurden vor allem Sicherheitsaspekte auf den Radwegen, Gehsteigen und Straßen genannt, weiters Spazierwege und die Nutzung des Jugendraumes.
at