Wirtschaft
Leitner bringt sich als Nebenkläger ein
28.05.2021
Im Gerichtsverfahren zum tragische Seilbahnunglück, das sich am vergangenen Sonntag (23. Mai) am Lago Maggiore ereignet hat und bei dem 14 Menschen ums Leben kamen, wird sich die Leitner AG als Nebenklägerin einbringen. Dies teilte gestern (27. Mai) das Unternehmen in einer Aussendung mit.
„Die Manipulation der Sicherheitssysteme, die zum tragischen Tod von 14 Menschen geführt hat, ist eine schwerwiegende Straftat,“ so Anton Seeber, Vorstandsvorsitzender der Leitner AG. Die Verwendung der sogenannten Klammer zur mechanischen Verriegelung der Tragseilbremsen sei ausschließlich bei ganz speziellen Wartungsarbeiten erlaubt und bei Personentransporten sowie im Normalbetrieb ausdrücklich verboten. „Seit über 75 Jahren transportieren die Seilbahnen unseres Unternehmens täglich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt,“ so Seeber „dabei steht die Sicherheit immer an erster Stelle, und bei jedem unserer Einsätze und jeder unserer Anlagen. Statistiken belegen, dass Seilbahnen zu den sichersten Transportmitteln zählen. Um die Reputation unseres Unternehmens, unserer Mitarbeiter und der gesamten Branche zu wahren, haben wir daher beschlossen, im Rahmen dieses Verfahrens uns als Nebenkläger einbzuringen. Ein eventueller zu erzielender Schadensersatz wird jedenfalls den Familien der Opfer dieser Tragödie zukommen.“
Die Leitner AG betont, dass man zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit sei, um den Unfallhergang dieser Tragödie zu rekonstruieren und rasch aufzuklären. In diesem Zusammenhang wird auf die umfangreiche Dokumentation über die Instandhaltungsarbeiten von Leitner an der Seilbahn Stresa-Mottarone verwiesen, die eine sorgfältige und mit Bedacht auf die Sicherheit ausgeübte Arbeitsweise bestätigten.
Die Leitner AG habe sämtliche Anfragen des Betreibers der Bahn stets zeitnah bearbeitet. In Hinblick auf diverse Falschinformationen erklärt das Unternehmen, dass am 30.04.2021 eine von Leitner beauftragte spezialisierte Firma (mit Ergebnismitteilung an Leitner am 03.05.2021) eine Überprüfung der Hydraulikzentrale der Fahrzeugbremsen durchgeführt habe. Diese Überprüfung habe keine Auffälligkeiten ergeben. Im Zuge dessen seien auch die Druckspeicher der Hydraulikzentrale der Tragseilbremsen geladen worden. Seitdem habe es keine weitere Anfrage diesbezüglich an die Leitner AG gegeben und es seien dem Unternehmen auch keine weiteren Probleme mit dem Bremssystem gemeldet worden.
Weiters weist das Unternehmen darauf hin, dass man auf spontane Wartungseinsätze umgehend reagierte habe: Nachdem der Betreiber am Samstag, den 22. Mai 2021 eine Serviceanfrage stellte, bei welchem eine Abnutzung an einem Rollengummi einer Seilrolle auf einer Stütze gemeldet wurde, sei dieser Einsatz, der nicht in Zusammenhang mit den Fahrbetriebsmitteln steht und nichts mit der Tragseilbremse zu tun hatte, noch am selben Tag erledigt worden.