Gesellschaft
Eine Regenbogenfahne für Gleichstellung, Menschenrechte und Würde
17.05.2022
Heute (17. Mai) wird weltweit der Aktionstag gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie begangen. Auch im Wipptal werden an diesem Tag verschiedene Initiativen darauf hinweisen, dass nach wie vor zu Unrecht viele Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert und bestraft werden.
Europa- und weltweit sind zwar viele Fortschritte erzielt worden. In vielen Ländern ist es LGBT+Paaren, also Lesbischen, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern, mittlerweile möglich, eine gleichgeschlechtliche Ehe und Partnerschaft einzugehen, Kinder zu adoptieren und gesetzlich vor Diskriminierung geschützt zu sein. Die Realität sieht allerdings oft anders aus. Nach wie vor haben Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität viele Hürden zu überwinden und müssen vielerorts sogar um ihr Leben fürchten.
Um Diskriminierung vorzubeugen und zu überwinden, die Gleichstellung voranzutreiben, das Menschenrecht und die Würde eines jeden zu wahren hat sich vor einigen Jahren das italienische Netzwerk der Regionen und autonomen Provinzen RE.A.DY gebildet. Eine Arbeitsgruppe, u. a. unterstützt von Centaurus-Archigay, kümmert sich um die Planung von gemeinsamen Aktionen zur Gleichstellung von LGBT+.
Auch die Bezirksgemeinschaft Wipptal und die Gemeinde Sterzing, beide neben den Gemeinde Franzensfeste und Freienfeld Mitglied im Netzwerk RE.A.DY, möchten heute ein Zeichen der Solidarität setzen. In der Alt- und Neustadt werden Regenbohnenfahnen ausgehängt. Jeder, der sich an der Aktion beteiligen möchte, ist eingeladen, ebenfalls eine Regebogenfahne an seinem Fenster oder Balkon anzubringen. Die Fahne steht symbolisch dafür, die Vielfalt der Lebensformen zu tolerieren und zu akzeptieren.
Der Jugenddienst Wipptal hat gemeinsam mit Jugendlichen Plakate gestaltet, die in diesen Tagen in der Rathausgalerie zu sehen sind. Zwei Frauen, die als lesbisches Paar als Patchworkfamilie zusammenleben, werden in der Mittelschule mit Schülern über ihr Leben, ihre Entwicklung und ihre Erfahrungen erzählen.
Der Aktionstag am 17. Mai erinnert an jenen Tag im Jahr 1990, an dem die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von ihrer Liste der psychischen Störungen gestrichen hat.
rb