Wie berichtet, wurde vor kurzem in der Marconistraße in Sterzing probeweise eine Fahrspurreduzierung durchgeführt. Nun liegen erste Ergebnisse vor.
Es gibt zahlreiche Studien die zeigen, dass eine wirksame Geschwindigkeitsreduzierung nur durch bauliche Lösungen erreicht werden kann. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie z. B. die Verlagerung der Straße (Offset). Leider haben Tempo-30-Schilder allein oft eine zu geringe Wirkung und sind daher, je nach Beschaffenheit der Straße, eine unzureichende Maßnahme.Um diesem Problem aktiv zu begegnen, wurdeprobeweise eine solche Fahrspurreduzierung in der Marconistraße eingeführt und dafür auf der Straße einige Parkplätze geschaffen. Man erhoffte sich von dieser Maßnahme nicht nur eine Verringerung der Geschwindigkeit, sondern auch eine Verbesserung des Zusammenlebens aller Verkehrsteilnehmer, eine Verringerung der Abgase und eine Verringerung des Lärms.
Nun liegen die ersten Zahlen der Verkehrszählungen „vorher-nachher“vor:
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Vorher
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Nachher
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Differenz zum Ausgangswert
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Anteil in % > 50 km/h
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12,93 %
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4,32 %
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- 66,6 % (relativer Wert)
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Anteil in % zwischen 40 und 50 km/h
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26,47 %
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16,44 %
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- 38,0 % (relativer Wert)
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Unfälle
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0
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0
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=
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Durchschnittliche Geschwindigkeit
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37 km/h
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32 km/h
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- 5 km/h
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„Sehr erfreulich ist natürlich die drastische Reduzierung der Geschwindigkeiten in der Kategorie mit höchstem Gefahrenpotential über 50 km/h wo relativ zum Ausgangswert eine Abnahme von 66,6 % und in absoluten Zahlen eine Abnahme von 8,61 % gemessen wurde“, beton Egon Bernabè, Kommandant der Stadtpolizei Sterzing.„Auch die Verringerung der Durchschnittsgeschwindigkeit um 5 km/h zeigt, dass die Maßnahme eine Wirkung zeigt. Nicht zu vergessen ist, dass die StVO eine Toleranz von 5 km/h vorsieht und dass nun die Durchschnittsgeschwindigkeit unter diesen Wert gefallen ist wo sie vorher noch um 2 km/h darüber war (Geschwindigkeitslimit in der Marconistraße ist 30 km/h - also ab 36 km/h strafbar).“
Zu unterstreichen istsei dass diese guten Ergebnisse permanent sind, also nicht nur wenn gerade die Polizei steht, und ganz ohne Repression (Geldstrafen) erzielt wurden. „Ziel der Gemeindeverwaltung und der Stadtpolizei ist es, für Sicherheit zu sorgen und nicht Bußgelder zu kassieren; daher sollten Geldstrafen unserer Meinung nach immer eine der letzten Maßnahmen sein und nicht die erste“, so Bernabè. „Natürlich werden in der Marconistraße auch weiterhin Polizeikontrollen durchgeführt, auch um den genannten Maßnahmen den nötigen Nachdruck zu verleihen: Wie die Zahlen zeigen, hält sich leider noch nicht jeder an die Geschwindigkeitsbegrenzung.“
Einzelne Ausreißer gebe es und werde es auch immer wieder geben. Dies sei nicht zu verhindern. Beim Blick in die Detail-Auswertungen zeige sich, dass die extremen Ausreißer nach oben überwiegend in der Nacht zustande kommen. „Die meisten Fahrerinnen und Fahrer halten sich an die Geschwindigkeitsvorgabe und das hat wahrlich einen grünen, lachenden Smiley an der Anzeige verdient!“, so Bernabè.
Der Stadtrat für Mobilität Markus Larch und die Stadtpolizei Sterzing werden nun eine zweite Probephase starten um dann im Herbst anhand der Verkehrsstatistiken überprüfen, ob das „Experiment“ weitergeführt, beendet oder gar ausgeweitet werden sollte.