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Home → News → Südtirol: Ausländeranteil 2021 liegt bei 10,6 Prozent - 30.10.2022 (0 Kommentar/e)
 
 
 
 
Gesellschaft

Südtirol: Ausländeranteil 2021 liegt bei 10,6 Prozent

30.10.2022
In Südtirol lebten Ende 2021 56.891 ausländische Personen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ist gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent angestiegen. Das geht aus dem kürzlich erschienenen Jahrbuch zur Einwanderung hervor, das vor kurzem an der Eurac in Bozen vorgestellt worden ist.

Die Buchvorstellung fand im Rahmen der Expo der Vereine für interkulturellen Dialog statt, die von der Koordinierungsstelle für Integration des Landes organisiert worden ist. Seit 1991 veröffentlicht das Studien- und Forschungszentrum IDOS jedes Jahr den sozialstatistischen Bericht zur Einwanderung. Den Berichtteil zur Migration in Südtirol haben Matthias Oberbacher, Fernando Biague und Salvatore Saltarelli verfasst.

Die Leiterin der Koordinierungsstelle für Integration, Daniela Zambaldi, erinnerte daran, dass das Land in Südtirol für die Vorstellung der Einwanderungsdaten Sorge trage. Diese finde in den einzelnen Regionen Italiens meist gleichzeitig jeweils Ende Oktober statt. In Südtirol sei in diesem Jahr die Expo der Vereine als geeigneter Rahmen für die Präsentation gewählt worden, um die kulturelle Vielfalt und die Arbeit der Vereine in den Mittelpunkt zu rücken, ebenso wie die Brückenfunktion letzterer zwischen den Kulturen der Herkunfts- und der Aufnahmeländer.

Neue Mitbürger und Mitbürgerinnen sind jung

Laut Soziologe Matthias Oberbacher sind die neuen Mitbürger Südtirols jung: 31,9 Prozent der rund 57.000 Eingewanderten sind zwischen 30 und 44 Jahre alt, 18,4 Prozent zwischen 0 und 17 Jahre und nur 5,9 Prozent älter als 65 Jahre.

Was die Herkunft betrifft, stellen die Europäer mit 64,1 Prozent und 36.191 Personen den höchsten Migrantenanteil, ein Zuwachs von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als die Hälfte (19.605, 54,17%) davon kommen aus EU-Staaten, 45,8 Prozent aus europäischen nicht EU-Staaten. Als Herkunftskontinente folgen Asien (10.354, 18,3%), Afrika (7525, 13,3%) und Amerika (2398, 4,2%). Wie 2020 liegt bei den Nationalitäten Albanien an erster Stelle (6.207, 11%). Erstmals an zweiter Stelle scheint 2021 die rumänische Bevölkerung mit 4631 Personen und 8,2 Prozent auf, die damit die Deutschen überholt (4518, 8,0%). Als Grund dafür gab Oberbacher an, dass "Rumänen die stärkste Einwanderergruppe in Italien bilden". Es folgen Pakistan (3943, 7,0%) und Marokko (3644, 6,5%).

Von den 37.286 Ausländern und Ausländerinnen aus Nicht-EU-Staaten in Südtirol besaßen Ende 2021 33.779 (63,5%) eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Die Gründe für eine befristete Aufenthaltsgenehmigung sind mit über 44 Prozent meistens familiärer Art (12,3%, weniger als 2020), arbeitsbedingt (24,2%,+ 5,2% gegenüber 2020) beziehungsweise internationaler Schutz (23,5%), der im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent zugenommen hat.

Zwölf Prozent weniger ausländische Schülerinnen und Schüler

Der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler in Südtirol ist mit 9.836 um 1.358 Schüler und Schülerinnen im Vergleich zum Vorjahr (11.194) zurückgegangen und macht 12,2 Prozent der Gesamtschülerzahl aus. Es ist je nach Schulstufe und Sprache der Schule eine unterschiedliche prozentuelle Verteilung zu beobachten. Der Ausländeranteil an den italienischsprachigen Schulen liegt im Durchschnitt bei 25 Prozent, während in deutschsprachige Schulen im Schnitt jeder zehnte Schüler einen Migrationshintergrund hat. In den ladinischen Schulen liegt der Migrantenanteil bei durchschnittlich fünf Prozent. Die Verteilung auf Kindergarten, Grund- und Mittelschule ist ähnlich (13%). Etwas höher ist er in den Mittelschulen (13,6%). In der Oberstufe (8,9%) und bei den Lehrlingen (10,8%) ist er etwas geringer. "Italienischsprachige und ladinische Schulen weisen gegenüber der deutschsprachigen Schule niedrigere Schülerzahlen auf, daher fällt der Prozentanteil entsprechend höher aus", gab Oberbacher zu bedenken.

Was den Arbeitsmarkt angeht, so stützt sich der Bericht auf regionale Daten. Demnach machen Ausländerinnen und Ausländer 9,1 Prozent der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung der Region aus. 25,1 Prozent der Arbeitslosen sind Ausländer. Frauen aus anderen Ländern tun sich besonders schwer, eine Arbeit zu finden. Ihr Anteil liegt in der Region bei 59,4 Prozent der Arbeitslosen Ausländer. Auf gesamtstaatlicher Ebene haben hingegen nur 16 Prozent der Ausländer keine Arbeit, so Fernando Biague.

Im Bild Matthias Oberbacher (l.) und Fernando Biague (r.) mit Daniela Zambaldi

(LPA - Foto: Claudia Corrent)

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