Gesundheit
Gratis-Leistungen für Patienten mit Mutation in Risikogenen BRCA1 und BRCA2
24.11.2022
Eine BRCA1- oder BRCA2-Genmutation ist sehr selten. Die vorgesehenen ambulanten diagnostischen und Facharztleitungen für Trägerinnen und Träger sind ab 1. Jänner 2023 kostenlos. Dies hat die Landesregierung am 22. November beschlossen.
Kostenlos in Anspruch genommen werden können jene Leistungen, die im Überwachungsprotokoll zur Früherkennung verschiedener Krebsformen enthalten sind.
Die Gene BRCA1 und BRCA2 spielen eine wichtige Rolle bei der Reparatur von Zellschäden und tragen somit dazu bei, die Entstehung von Krebs zu verhindern. Träger einer BRCA-Genveränderung haben im Gegenzug ein erhöhtes Risiko, an gewissen - darunter auch besonders aggressiven - Krebsformen zu erkranken. So haben Frauen im Allgemeinen ein Risiko von 12 Prozent, an Brustkrebs zu erkranken, bei Frauen mit Mutationen in den BRCA-Genen liegt dieses bei 45-72 Prozent . Das erhöhte Risiko betrifft aber auch andere Krebsformen wie Eierstockkrebs, Eileiterkrebs, Bauchfellkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs und Melanom.
Eine Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen ist sehr selten. In Südtirol sind derzeit 174 Patientinnen und Patienten von einer der beiden Genmutationen betroffen. Für sie gilt ein spezifisches Überwachungsprotokoll, das bestimmte Vorsorgeleistungen und -visiten in regelmäßigen und engen Zeitabschnitten vorsieht. Dies soll neben einer guten Prognose im Krankheitsfall auch dazu beitragen, die Angst vor einer Erkrankung und damit die psychologische Belastung zu senken.
(LPA/sabes; Foto: unsplash/drew hays)