Gesellschaft
Rentner fordern Maßnahmen
06.02.2023
Zweimal im Jahr werden die Mitglieder der Rentnergewerkschaft im SGB/CISL des Bezirks Eisack-Rienz zu Informationsveranstaltungen eingeladen. Im Rahmen dieser Versammlungen wird über die Tätigkeiten im gesellschaftlichen, kulturellen und bildenden Bereich auf Landes-, Bezirks- und Ortsebene berichtet.
Bei den Mitgliederversammlungen informierte Gunde Bauhofer von der Verbraucherzentrale unlängst über aktuelle Themen im Energie- und Konsumbereich, das Patronat INAS berichtete über die Rentenerhöhungen und über den Landesenergiebonus. Der Bezirkssekretär des Bundes im SGB/CISL Herbert Unterfrauner erinnerte an die eigentliche Aufgabe der Gewerkschaft. „Die Renten in Südtirol sind zwar gesichert, jedoch schon lange nicht mehr an die hohen Lebenshaltungskosten in Südtirol angepasst. Rentner kommen mit ihrem Einkommen nicht mehr an das Monatsende“, so Unterfrauner. Die Politik versuche, das Unverständnis und die Wut der Menschen mit Beiträgen und Unterstützungsmaßnahmen zu beruhigen. Letztendlich seien aber nur wenige anspruchsberechtigt. „Patronate und Gewerkschaften sind mit den ausufernden Beitragsansuchen überfordert. Der bürokratische Aufwand ist für die Menschen kaum bis überhaupt nicht zu bewältigen.“
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat der Generalrat des Bezirks Eisack-Rienz einen Antrag an das Landessekretariat des SGB/CISL für die Organisation einer landesweiten Kundgebung mit Arbeitsniederlegung gestellt. Bei der Kundgebung sollten von der Landesregierung spürbare Unterstützungsmaßnahmen und Vertragsverhandlungen auf territorialer Ebene gefordert werden, um der regionalen Besonderheit der hohen Lebenskosten und Inflation nachhaltig Rechnung zu tragen. Auch die Rentner beteuerten im Rahmen der Mitgliederversammlungen ihre Bereitschaft, am Protest teilzunehmen. Dieser Antrag fand aber im Landessekretariat– sehr zum Ärger der Funktionäre und Mitglieder des Bezirkes – keine notwendige Unterstützung.
Das Bezirkssekretariat fordert deshalb die Politik auf, ihrem Auftrag gerecht zu werden und endlich für das Wohl der Bevölkerung zu arbeiten. „Es bräuchte keine Bittsteller um Beiträge, wenn man das Übel an der Wurzel anpacken würde. Dafür muss sich auch die Führungsspitze der Gewerkschaft stark machen. Der Einsatz für unsere Mitglieder im Sinne solidarischer Grundsätze wie das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, muss auch in Zukunft unser Handeln bestimmen“, so die Bezirksfunktionäre. Diese entscheidenden Forderungen sind auch in lebhaften Diskussionen bei den Versammlungen deutlich zum Ausdruck gekommen und haben viel Zustimmung von Seiten der Mitglieder erfahren.