Die Rolle des Vaters hat sich im Laufe der Zeit stark verändert: Heutzutage sind Väter nicht mehr nur für das finanzielle Wohlergehen der Familie verantwortlich, sondern bringen sich in die Kindererziehung ein, beteiligen sich an der Hausarbeit und an der Organisation des Familienlebens. Anlässlich des Vatertages am 19. März veröffentlicht das ASTAT einige interessante Daten, darunter die Verbreitung der beiden Vornamen Josef und Giuseppe in Südtirol.
Der Vatertag ist ein Feiertag, der in vielen Ländern zu Ehren der Väter begangen wird. Der UrsprungdiesesBrauchsliegt in den USA, wo 1910 in Washington erstmals ein Gedenktag für verstorbene Väter ins Lebengerufen wurde. Nach und nach ist in vielen Ländern der Welt ein Männer- bzw. Vatertag eingeführt worden. Jenach Land und Region wird er jedoch an unterschiedlichen Tagen gefeiert. In Italien fällt er – wie in anderenkatholisch geprägten Ländern – auf den 19. März, den Tag des Hl. Josef.
GleichzeitigzumVatertagfeiern6.656Männerzu Ehren des Hl. Josef in Südtirol ihren Namenstag. Der Hl.Josef ist der Patron der gesamten katholischen Kirche, der Ehepaare und der Familien, der Kinder undJugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute und Arbeiter. In Italien wurde der Josefstag im Jahr 1977 alskirchlicher Feiertag abgeschafft, um die Arbeitsproduktivität zu steigern. Es werden immer wieder Anstrengungen unternommen, um diesen Feiertag wieder einzuführen.
In Südtirol ist der Name Josef seit Jahrzehnten der am häufigsten vorkommendemännliche Vorname. Bei den Männern, die vor 1945 geboren wurden, wurde der Name Josef durchschnittlich an 70 Personen je 1.000 vergeben, in der Generation zwischen 1945 und 1974 Geborenen tragen nur mehr 30 Personen je 1.000 diesen Namen. Ab 1975 verliert dieser Name immer mehr an Beliebtheit. Durchschnittlich heißen nur mehr 3 Männer je 1.000 Josef. Das Durchschnittsalter dieser Namensträger ist deshalb relativ hoch und liegt bei 66 Jahren.
Die italienische Form des Namens Josef ist Giuseppe und ist auch im italienischen Kulturraum ein sehr beliebter Vorname. Jedoch verliert auch der Name Giuseppe in der Beliebtheitsskala stetig an Bedeutung. Beiden vor 1945 Geborenen wurde der Namen durchschnittlich an 22 Personen je 1.000 Einwohner vergeben und in der Generation zwischen 1945 und 1974 nur noch an 9 Personen. Mittlerweile heißt nur mehr ein Mann je 1.000 Giuseppe. Das Durchschnittsalter dieser Namensträger liegt bei 60 Jahren.
Auf der Rangliste der beliebtesten Bubennamen der zwischen 2015 und 2021 in Südtirol Geborenen liegt der Name Josef mit 55 Nennungen auf Rang 75. Der Name Giuseppe hingegen belegt Rang 151 mit 6 Nennungen.
Aufgrund des Wandels der Einstellung zu Ehe und Familie und der neuen gesetzlich vorgesehenen FormendesZusammenlebensistHeiratenkeineVoraussetzung mehr, um eine Familie zu gründen. Deshalbentschließen sich viele Paare in der heutigen Zeit vorerst zusammenzuleben und erst in reiferem Alter zuheiraten. Waren Männer vor drei Jahrzenten bei der Erstheirat 29,5 Jahre alt, so hat sich das mittlere Heiratsalter im Jahr 2021 auf 38 Jahre erhöht.
Auch mit dem Kinderkriegen wird nicht mehr bis nach der Hochzeit gewartet. In Südtirol kommt nunmehr fastdie Hälfte der Kinder außerhalb einer Ehe auf die Welt (47,3 %).DasDurchschnittsalterderVäterbeiderGeburt eines Kindes ist in den vergangenen 20 Jahren aber mehr oder weniger gleichbleibend: Im Jahr 2002lag es bei 34,8 Jahren, im Jahr 2021 bei 35,3 Jahren.
Derzeit gibt es in Südtirol 32.254 traditionelle Kernfamilien mit Ehepaaren und Kindern unter 18 Jahren. 9.377 ist die Anzahl der Teilfamilien von unverheirateten bzw. alleinerziehenden Vätern mit minderjährigen Kindern.
Obwohl die Hauptlast der Kindererziehung bzw. -betreuung immer noch bei den Müttern liegt, werden Väter heutzutage immer mehr in die Familienarbeit mit einbezogen und spielen dadurch eine viel aktivere Rolle. Wie aus der Südtiroler Familienstudie 2021 hervorgeht, werden viele Aufgabenbereiche von beiden Eltern gleichermaßen wahrgenommen. Die Eltern, die erklären, dass sich vor allem der Vater um die Kinder kümmert, machen bei allen Aufgabenbereichen weniger als 10 % aus.
So fühlen sich beispielsweise in 8-9 % der Familien hauptsächlich die Väter dafür zuständig, ihre Kinder in den Kindergarten oder in die Schule zu bringen und sie zu außerschulischen Aktivitäten zu begleiten. In 6 % der Fälle kümmert sich in erster Linie der Vater darum, das Kind ins Bett zu bringen und in 5 % nachts aufzustehen, wenn es weint.
Allen Vätern wünschen wir alles Gute zum Vatertag!