Auf ein „intensives Jahr voller Motivation und Begeisterung“ blickte die Tourismusgenossenschaft Sterzing Pfitsch Freienfeld bei ihrer Jahresversammlung am Dienstag (23. Mai) im Raiffeisensaal in Sterzing zurück.
„Wir haben ein intensives Jahr 2022 hinter uns“, so Präsident Alois Bacher. Die Nächtigungszahlen seien nach schwierigen Coronajahren wieder gestiegen, die Veranstaltungen gut besucht gewesen. „Insgesamt haben wir überall zufriedene Gesichter gesehen, die Aufbruchsstimmung erahnen lassen“, so Bacher.
Und die Zahlen sprechen für sich. „Zwar haben wir – trotz einer guten Sommer- und Wintersaison – die Werte von 2019 nicht erreicht, dennoch sind wir auf einem guten Weg“, betonte Geschäftsführer Florian Mair. Rund 444.000 Nächtigungen wurden im vergangenen Jahr verzeichnet, davon entfallen gut 292.000 Nächtigungen auf die Sommersaison. Leicht unter dem Rekordjahr 2019 liegen die Zahlen sowohl in Sterzing als auch in Pfitsch und Freienfeld. Während die Zahl der Gäste aus Deutschland genauso wie jener aus Italien rückläufig ist, haben die Gäste aus Österreich, Belgien und der Slowakei zugenommen, was allerdings in absoluten Zahlen nicht stark ins Gewicht fällt. „Wir brauchen in Zukunft unbedingt neue Märkte“, so Mair.
Einen Blick zurück auf das abgelaufene Tätigkeitsjahr warfen auch Vermietercoach Peter Linter, der Beratung und Support für Mitgliedsbetriebe anbietet, sowie Marketingmitarbeiter Florian Wieser, der von zahlreichen erfolgreichen Marketingaktivitäten berichtete.
Die Jahresabschlussrechnung mit einem Gewinn in Höhe von rund 23.000 Euro wurde einstimmig genehmigt, der Haushaltsvoranschlag in Höhe von 1,25 Millionen Euro ebenso einstimmig ratifiziert.
Veranstaltungen und Projekte
Zum Abschluss gebracht wurde die Errichtung des Klettersteigs „Ölberg“ in Afens, der über ein Leader-Projekt finanziert wurde. Zudem wurden in Pfitsch sieben Kraftplätze definiert, die das Hochtal für unterschiedliche Zielgruppen repräsentieren. Viel Zeit fließt in die Präparierung von Loipe und Rodelbahn in Pfitsch.
Im laufenden Jahr geplant ist die Umsetzung des Interreg-Projektes „Das echte Leben in den Bergen“ und die komplette Neubeschilderung am Roßkopf. Aufgelegt wird auch eine neue 3D-Panoramakarte der gesamten Region. Anfang September wird eine Sendung von „Mei liabste Weis“ mit Franz Posch in Sterzing gedreht. Die neuen Backoffice-Büros in der Roßkopf-Talstation wurden bereits bezogen.
Einen Boom erlebten die Sterzinger Einkaufsgutscheine; die Verkaufszahlen haben sich seit 2018 mit mehr als 46.000 verkauften Gutschein weit mehr als verdoppelt.
Zahlreiche Veranstaltungen stießen auch 2022 auf reges Interesse, u. a. die Laternenpartys, der Knödeltag sowie die Aktionen „Sterzing, unser Wohnzimmer“ und „Der Rote Teppich“. Als Publikumsmagnet erwies sich erneut das Festival „Gegen die Stille“ der Band „Unantastbar“, ebenso die Sterzinger Glockenweihnacht mit verschiedenen Angeboten rund um das Thema „Glocken“. „Grundsätzlich ist in unserem Einzugsgebiet viel los“, so Florian Mair. „Es gibt auch viele neue Ideen, leider fehlen häufig die finanziellen oder personellen Ressourcen, diese auch umzusetzen.“
Gästekarte
Die neue Gästekarte, die in ganz Südtirol ab 2024 eingeführt werden soll, präsentierte Stefan Gruber, Präsident des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal und Vertreter des Mobilitätskonsortiums Südtirol. Diese beinhaltet neben der landesweiten Mobilität auch das Winter- und Sommerprogramm der Tourismusgenossenschaft, die Fahrt mit den Bergbahnen zu einem vergünstigten Preis im Sommer, einen kostenlosen Rodelverleih im Winter sowie Vergünstigungen beim Ski- und Radverleih. Das Angebot der Karte ist in Zukunft ausbaubar. Finanziert wird die Gästekarte über eine Mitgliedsgebühr bzw. Abgabe der Tourismusbetriebe, die sich auf die Übernachtungen bezieht.
Die Entscheidung, die Gästekarte einzuführen und die Mitgliedsgebühr bzw. die Pflichtabgabe für die neue Karte anzupassen, fiel einstimmig aus. Dies wertete Geschäftsführer Florian Mair als „wichtiges Zeichen nach außen, schließlich handelt es sich bei der Gästekarte um ein tolles Produkt, auf dem man in Zukunft aufbauen kann“. Darüber hinaus biete sie die Möglichkeit, den Gästen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel schmackhaft zu machen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsreduzierung zu leisten.
Grußworte
Mit den Grußworten der Ehrengäste, darunter Landtagsabgeordneter Helmut Tauber und Bürgermeister Peter Volgger, wurde die Versammlung abgeschlossen.
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Foto © Margit Fuchs