Am südlichsten Baulos des BBT in Franzensfeste wurden im vergangenen August die Tunnelbauarbeiten abgeschlossen. Im Anschluss daran wurde die Baustelle rückgebaut. Nun wird der Außenbereich der Baustelle renaturiert und damit der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.
Die „Eisackunterquerung“, in der Nähe von Franzensfeste war trotz der relativ kurzen Tunnelabschnitte, eines der technisch aufwendigsten Baulose beim Brenner Basistunnel.
Auf engstem Raum bündeln sich in diesem engen Talkessel sämtliche Herausforderungen aus dem Tiefbaubereich: Dazu zählen geringe Überlagerungen beim Vortrieb der Haupttunnelröhren unter der Autobahn A22 und der Staatstraße SS12 sowie das Vorhandensein von sehr lockerem Gestein. Die absolute „Krönung“ am Baulos Eisackunterquerung war die Untertunnelung des Flusses Eisack, der mitten durch die Baustellenfläche verläuft.
Durch ein hochkomplexes „Vereisungsverfahren“ wird der Boden unter dem Flussbett durch künstliches Gefrieren verfestigt und wasserundurchlässig gemacht. Nur diese spezielle Baumethode ermöglichte den Vortrieb in diesem hochsensiblen Gebiet.
Dank dieser umweltschonenden Lösung musste der Fluss Eisack nicht mit großem Aufwand verlegt werden.
Nach dem Abschluss der Vortriebsarbeiten für die zukünftigen Haupttunnel am 8. August 2023 wurde nun auch der Außenbereich der Baustelle rückgebaut. Nach dem Bauende wird der Außenbereich derzeit begrünt. Ziel der ehemaligen Baustelle „Eisackunterquerung“ ist es, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, wobei die entsprechenden Pflanzenarten jahreszeitlich bedingt erst später gepflanzt werden können.
Für die beiden Vorstände der BBT SE, Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer, stellt der Abschluss der Arbeiten einen Wendepunkt für das Projekt BBT dar: „Mit der Fertigstellung des südlichsten Bauloses des Brenner Basistunnels erreichen wir ein neues, wichtiges Ziel, das uns mit noch größerer Zuversicht in die Zukunft blicken lässt.“
Denn mit jedem abgeschlossenen Bauabschnitt werde der Brenner Basistunnel in der Bevölkerung stärker wahrgenommen. „Gerade das Südportalbauwerk bei Franzensfeste mit der Ein- und Ausfahrt für die künftigen Züge, ist für die Menschen sichtbar“, so die beiden Vorstandsmitglieder abschließend.
Alessandro Marottoli, Verfahrensverantwortlicher der BBT SE für das Baulos Eisackunterquerung: „Mein Dank gilt im Besonderen dem gesamten Projektteam des Bauloses Eisackunterquerung sowie den Mitarbeitern der BBT SE, die in den verschiedensten Abteilungen wie Planung, Geologie und Verwaltung, in den letzten acht Jahren maßgeblich zum Erreichen dieses Ergebnisses beigetragen haben.“
Der Höhepunkt der Veranstaltung am 4. Dezember, an dem auch die Schutzpatronin der Mineure, die hl. Barbara geehrt wird, ist das Einpflanzen der ersten Bäume im Baustellenbereich: Dies stellt symbolisch den Beginn der „Renaturierung“ dar, mit der das gesamte Gebiet in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, zum Nutzen der gesamten Bevölkerung, die in der Nähe des Projektgebiets lebt.
Foto © BBT SE