Verkehr
Wipptal: Verkehr nimmt weiter zu
10.02.2024
Die Zahl der Fahrzeuge, die sich 2023 über den Brenner geschlängelt haben, hat im vergangenen Jahr erneut einen historischen Höchststand erreicht.
Wann ist der Kipppunkt erreicht? Wann schluckt die Autobahn den ausufernden Straßenverkehr über den über Maßen belasteten Brennerpass nicht mehr? Dies fragen sich immer mehr Menschen entlang der Brennerachse. Im vergangenen Jahr war dies jedenfalls einmal mehr nicht der Fall. Trotz immer länger und häufiger werdender Staus, die das Wipptal schon seit Jahren in Mitleidenschaft ziehen, sind alle politischen Maßnahmen bisher nicht wirklich wirksam. Dies zeigen die neuesten Zahlen des österreichischen Autobahnbetreibers Asfinag.
11,7 Millionen PKW und gut 2,4 Millionen PKW rollten 2023 durch das verkehrsgeplagte Passland Tirol und über den Brennerpass, die immer noch weitaus billigste Alpentransversale. Das waren fast eine halbe Million Autos und Motorräder bzw. 4,4 Prozent mehr als 2022. Und auch bei den LKW verzeichnete man die zweithöchste jemals gemessene Zahl an Brummis seit Beginn der Aufzeichnungen. Nur 2022 waren es mit 2,48 Millionen Sattelschleppern und Lastkraftwagen noch mehr. Damit war der LKW-Verkehr um 3,17 Prozent rückläufig.
Während in der Schweiz die Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene schon seit längerem erfolgreich vorangetrieben wird, fahren über den Brenner weiterhin mehr LKW als über alle Schweizer Alpentransversalen zusammen. In der Schweiz werden heute knapp drei Viertel aller alpenquerenden Güter auf der Bahn transportiert. Überdies möchten die Eidgenossen den transitierenden LKW-Verkehr noch weiter drosseln. Der Schienengüterverkehr über den Brenner ist hingegen in den vergangenen 20 Jahren von 32 auf 26 Prozent zurückgegangen.
Bei uns verweist man indes seit Jahren bequem einzig auf die in weiter Ferne liegende Beruhigungspille BBT, die irgendwann vielleicht ein nützliches Placebo darstellen wird.
Bis dahin bedarf die Brennerachse nun allerdings dringender Sanierungen, so auch an der Luegbrücke auf Nordtiroler Seite. Dies wird zu weiteren unliebsamen Verstopfungen an der Brennerfurche führen und die Wipptaler Bevölkerung immer öfter vor Ort stecken bleiben lassen.