Politik
Pfitsch: Carla Bussola nimmt Mandat nicht an
06.06.2025
Die neue Referentin Carla Bussola (Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) hat am 4. Juni ihren Rücktritt eingereicht. Der Grund: Bei der Zusammensetzung des Ausschusses sei der Wählerwille nicht berücksichtigt worden. Unter diesen Voraussetzungen will sie auch das Amt im Ausschuss nicht annehmen.
Bereits auf der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 26. Mai hatte die Bürgerliste gegen die vom Bürgermeister vorgeschlagene Zusammensetzung des Ausschusses gestimmt (
der Erker berichtete). Dem neuen Ausschuss gehören neben Bürgermeister Stefan Gufler die drei meistgewählten SVP-Räte Christian Wolfsgruber (318 Stimmen), Harald Hofer (269 Stimmen) und Maria Rabensteiner Leitner (466 Stimmen) sowie Dagmar Matzler (148 Stimmen), viertgewählte Frau bei den Gemeinderatswahlen, und Carla Bussola von der Bürgerliste als Vertreterin der italienischen Sprachgruppe (115 Stimmen) an.
Die Bürgerliste hatte ihren meistgewählten Kandidaten Renato Bussola (372 Stimmen) für den Ausschuss vorgeschlagen. Dieser bot der SVP nach Schwierigkeiten bei der Postenbesetzung seinen Platz Carla Bussola und Lucia Russo (210 Stimmen), der zweitbesten gewählten Frau bei den Gemeinderatswahlen, an. Diese wäre auch bereit gewesen, das Mandat mit einer SVP-Mandatarin zu teilen. Auf diesen Vorschlag ging der Bürgermeister aber nicht ein.
Der Ausschuss bleibt trotz Rücktritt von Carla Bussola vorerst im Amt. Die Kompetenzen werden bald zugewiesen. Der Bürgermeister hat nun 90 Tage Zeit, den frei gewordenen Posten neu zu besetzen. Laut Wahlergebnis und Wahlgesetz muss der Ausschuss mit drei Männern und drei Frauen besetzt sein, wobei mindestens ein Mandat der italienischen Sprachgruppe vorbehalten ist. Auch eine externe Berufung wird geprüft.
„Der Bürgermeister muss eine Lösung finden. Andernfalls wird die Gemeinde unter Sonderverwaltung gestellt und es finden Neuwahlen statt“, so Gemeinderätin Lucia Russo gegenüber dem Erker. Die Bürgerliste bleibe gesprächsbereit, fordert aber die Berücksichtigung des Wählerwillens.
(rb)