Bei der diesjährigen Jahresversammlung des Tourismusvereins Gossensaß präsentierte Präsident Harald Siller gemeinsam mit seinem Team eine durchwegs positive Bilanz für das Tourismusjahr 2024 sowie konkrete Projekte und Visionen für das laufende Jahr. Dabei wurde deutlich: Gossensaß entwickelt sich kontinuierlich weiter – trotz struktureller Herausforderungen.
Die Nächtigungen in der Gemeinde Brenner stiegen im Jahr 2024 auf insgesamt267.961, was einem Zuwachs vonfünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Ankünfte legten deutlich zu (+10,45 %). Jedoch sank diedurchschnittliche Aufenthaltsdauerleicht auf3,5 Tage, was unter dem Südtiroler Schnitt von 4,3 Tagen liegt. Diese Entwicklung entspricht einem landesweiten Trend und stellt die Tourismusverantwortlichen vor die Aufgabe, durch neue Angebote längere Aufenthalte attraktiver zu machen.
Besonders erfreulich war dieWintersaison 2024/25, die ein Nächtigungsplus von14,44 Prozent brachte, vor allem dank der starken Nachfrage nach hochwertigen Unterkünften. Auch internationale Herkunftsmärkte wie Großbritannien (+160 %), Polen (+67 %) und Belgien (+49 %) entwickelten sich positiv – das Ergebnis gezielter Marketingmaßnahmen im Rahmen der Kooperation Sterzing-Ratschings-Gossensaß.
Wirkungsvolle Marketingkampagnen
Im Jahr 2024 wurden gemeinsam mit IDM Südtirol und den Partnerregionen umfangreiche Marketingkampagnen umgesetzt, insbesondere zur Positionierung des Gebiets als Herbst- und Winterdestination. Der Tourismusverein investierte intensiv in Content- und Performance-Marketing, Presseaussendungen, Influencer-Kooperationen sowie Social Media. So zählt der gemeinsame Instagram-Kanal „sterzing_ratschings_vipiteno“ inzwischen über21.600 Follower.
Ein bedeutender Meilenstein ist einLeader-Projektzum gemeinsamen Destinationsmarketing. Es verfolgt das Ziel, Gossensaß als Teil einer nachhaltigen Ganzjahresdestination zu positionieren. Besonders im Fokus stehen hier die Verbesserung der digitalen Sichtbarkeit, die Steigerung der Aufenthaltsdauer und die Auslastung in den Randzeiten.
Zukunftsprojekte: Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Storytelling
Für 2025 stehen mehrere Schlüsselprojekte an: DieSanierung des Talweges Pflersch, die Weiterentwicklung derdigitalen Gästekarte activeCARD Gossensaß und die Zusammenarbeit mitServusTV für eine TV-Dokumentation im Format von „Bergwelten“. Diese soll das Gebiet mit Fokus auf Skitouren, Nachhaltigkeit und Kulinarik einem breiten deutschsprachigen Publikum vorstellen.
Auch die neue Familienbroschüre mit kindgerechten Wanderrätseln, das Fotobuchprojekt der Fotografen Guus und Martina Reinartz sowie Schulungsangebote für Gastgeber durch Vermietercoach Peter Linter sind Teil des laufenden Qualitätssicherungsprogrammes.
Grußworte mit klaren Botschaften
Bürgermeister Martin Alber unterstrich in seinem Grußwort die Notwendigkeit, die Lebensqualität für Gäste und Einheimische gleichermaßen zu steigern, etwa durch eine verkehrsberuhigte Ortsentwicklung. Vertreter der Raiffeisenkasse, der Bergbahnen Ladurns und der Tourismusgenossenschaften betonten die Wichtigkeit strategischer Zusammenarbeit und nachhaltiger Angebotsentwicklung. Florian Mair und Thomas Gschließer, Geschäftsführer der Tourismusgenossenschaften Sterzing und Ratschings, bedankten sich bei Direktorin Sonja Pichler und Mitarbeiterin Viktoria Obkircher für die besonders gute Zusammenarbeit und vor allem für den regelmäßigen Austausch in der Ferienregion. Gina Vedova von IDM Südtirol appellierte in ihrer Präsentation an die Betriebe, Nachhaltigkeit nicht nur als Trend, sondern als langfristige Erfolgsstrategie zu verstehen.